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Ausstellungen: Dortmund · S. 292 - 292
Ausstellungen: Dortmund , 1988

Claudia Posca
Ansgar Nierhoff – Eisenzeit

Moderne Galerie des Saarland-Museums, Saarbrücken; Museum moderner Kunst, Wien, 1989

Wenn man die Eisenzeit in die Gegenwart holt, dann hat das seinen augenscheinlichen Grund in der Konzentration auf das Material. Für Ansgar Nierhoff( 1941 geboren) ist Eisenzeit gleichbedeutend mit Gegenwart, ein Aspekt, den das Museum am Ostwall wohl ebenso verfolgt wie das Saarbrückener Saarland-Museum, wo die Ausstellung zuvor ihre Räume fand. Im Unterschied zu dort sind in Dortmund eine Reihe Zeichnungen neueren Datums zu finden, die Überraschendes enthüllen. Es zeigt sich nämlich hier ein Prinzip Nierhoffs durchbrochen, scheint jenem Primat des Rationalen, für das seine Plastik einsteht, etwas Expressiveres hinzugefügt worden zu sein.

Nierhoffs Plastiken sind Eisen-Plastiken, was nicht ausschließt, daß ihre Oberflächentextur an anderes erinnert, z. B. an Steinernes bei der Tor Sog Achse. Das eigentlich Gemeinte ist dies aber nicht. Nierhoff versteht sich als Eisen-Plastiker. Deren gibt es viele, und nicht immer sind Vergleiche zwischen ihnen angebracht. Dennoch verdeutlichen gerade solche Seitenblicke das je Individuelle des Kunstwollens, geben Anlaß zu Frage und Antwort. Im Falle Nierhoffs verhält es sich ähnlich. Seine Werke provozieren sowohl den Blick in die Geschichte der Plastik, z. B. zu Giacomettis figürlichen Stelen, wie ebenso auch in den Fundus zeitgenössischer Kunst, ohne sich dabei selbst zu verlieren. Die strenge Kalkulation im Umgang mit dem Eisen und das hinter den Plastiken steckende Konzept von Maß und Proportion, von Verhältnis und Entsprechung, von Masse, Volumen und Gewicht ist unverkennbar. Es entspricht einem Künstler, der das Verhältnis zur Welt durch Analyse und Definition bestimmt….


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