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Ausstellungen: Zürich · von Renate Puvogel · S. 377 - 379
Ausstellungen: Zürich , 2008

Renate Puvogel
Christopher Williams

»For Example: Dix-Huit Leçons Sur La Société Industrielle, Revision 6«
Kunsthalle Zürich, 24.8. – 28.10.2007

Die Ausstellung präsentiert große Fotos: ein Fahrrad, eine junge Frau mit Lockenwicklern, eine Stellwand im Raum, eine Kamera, ein grün-weiß gestreiftes Stück Markisenstoff, einen Aschenbecher, einen Blumenstand – also heterogene, unspektakuläre Motive. Die schwarz-weißen oder farbigen Fotos sind gestochen scharf und bestricken durch ihre Präzision und die Art, wie die einzelnen Sujets mittig in konturlosem Raum zuweilen fast wie Erscheinungen sicher platziert sind. Die Brillanz verführt den Betrachter dazu, sich auf die vertraut wirkenden Gegenstände näher einzulassen, auf der Suche nach Indizien, die sie des Fotografierens würdig macht. Hilfe leisten die Bildlegenden, die Teil der Arbeit sind; penibel ist dort jedes ermittelbare Detail über das Objekt, seine Provenienz, über Format und Material des Fotos, über die Kamera, Aufnahmetechnik, Zeit, Ort und Auflage des Fotos aufgelistet.

So erfährt man aus der Titelei, dass das Fahrrad in „Velosolex“ im Jahre 1964 in China hergestellt, nach Frankreich transportiert und in Kalifornien fotografiert wurde. Um Präzision und Information zu optimieren, sind drei Ansichten des Objektes hier –wie auch anderswo – triptychonartig nebeneinander gehängt. Auch von der ins Fotovisier genommenen Kamera wird eine Geschichte erzählt, denn es handelt sich um das ukrainische Plagiat einer Hasselblad-Kamera aus den Jahren 1983-87. Eine Kamera als Sujet eines Fotos inkorporiert die Geschichte der Fotografie ins Bild, zumal Williams historische Verfahren wie den Silbergelatineabzug oder Dye transfer print benutzt. Er geht damit inhaltlich wie technisch den verloren zu gehenden oder schon verlorenen Spuren nach….



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