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Ausstellungen: London · von Edgar Schmitz · S. 390 - 391
Ausstellungen: London , 2011

Edgar Schmitz
Curators’ Series # 4

Studies for an Exhibition
David Roberts Art Foundation, London, 7.4. – 11.6.2011

Dass eine Ausstellung, die sich als Studie versteht und Fragen nach dem Provisorischen und Prozesshaften in künstlerischer wie kuratorischer Praxis anführen will, sich so entschieden auf Materialitätsfragen bezieht, ist aus allen möglichen Perspektiven befremdlich.

Weil sie eine Spannung zwischen dem Objekt und seiner Mobilisierung evoziert, die als konfliktfähige erst heraufbeschworen werden muss, so verbraucht erscheint sie in ihrer an Materialität gebundenen Galeriepräsentation. (Dass Emma Bjornespar die Spannung in fast-Empirisches auflöst, wenn sie den im Laufe der Ausstellung anfallenden Restmüll am unteren Ende der der Ausstellung vorgelagerten Außentreppe ablagert, so dass die Arbeit wirklich nur durch den Ausstellungsverweis erkennbar wird, ist hier die Ausnahme. Dass Elena Bajos Materialanordnungen im Hauptausstellungsraum selbst ihre Relevanz aus der internen Potenzialität einer Materialsprache ableiten, die so etwas wie theatralisierende Reize mobilisiert und darin auf Performatives verweist und vielleicht sogar vorgreift, liegt näher an der zentralen Prämisse der Ausstellung.) Immer wieder fragt diese, wie Arbeiten, und das heißt hier vor allem objektgebundene Werke, sich hinsichtlich transitorischer, zeitbedingter und räumlich entgrenzter Arbeits- und Frageprozesse fassen lassen.

Es ist auch befremdlich, weil die Objekt/ Prozess-Spannung wie immer zur Frage der Ausrichtung wird und danach, ob diese nach außen oder doch inwärts verläuft, das heißt ob die Arbeiten sich gegen Außenwelt öffnen oder diese doch an den Ausstellungsraum und seine Objektkonventionen zurück binden, von denen aus fast jede Entgrenzungsgeste dann notwendig didaktisch erscheint. (Das Inventar neuer tropischer Pflanzen von Julia Rometti und…



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