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Titel: Die heilige Macht der Sammler · von Heinz-Norbert Jocks · S. 108 - 127
Titel: Die heilige Macht der Sammler , 2011

Hans Grothe

Über Spiel, Risiko und Geld

Hans Grothe, Sohn eines Hilfsarbeiters auf der Zeche Rheinpreußen in Duisburg, hat es zum Großinvestor und Immobilienmillionär gebracht. Doch mit seinen alten Freunden, mit denen er Skat spielt, fühlt er sich immer noch wohler als auf großen Empfängen. 1930 in Homberg geboren, damals noch eine Arbeiterstadt im Grünen, heute ein Vorort von Duisburg, begann er seine Karriere in den frühen Jahren des Wirtschaftswunders. Er hatte ein Ingenieursstudium in Trier absolviert und nebenbei noch Kunstgeschichte gehört. Er wollte Architekt werden, entdeckte dann aber noch andere Talente. Als Hypotheken-Akquisiteur einer Frankfurter Bank verdiente er nach einigen Jahren fast so viel wie der gesamte Vorstand. Mit einer runden Abfindung schied er aus, wurde später Bankier und dann Verwalter von Immobilienbesitz, zu dem das Asia Trade Center, ein Hotel in Bremen und vieles mehr gehört. Wie zufällig wurde er zum Sammler. Auf den Ketterer-Auktionen im Stuttgarter Kunstkabinett gelang es ihm hin und wieder, sogar dem notorischen Lothar-Günther Buchheim einen Expressionisten wegzuschnappen. Seine erste wichtige Tat als Sammler datiert Grothe auf das Jahr 1973. Damals kaufte er die komplette Ausstellung „Original & Fälschung“ von Polke im Westfälischen Kunstverein wohl in einem Anfall von Überzeugung und Übermut. Daraus entwickelte er seinen Stil als Sammler. Da er als Architekt schon vom Raum aus dachte, interessierten ihn ganze Künstlerräume und nicht einzelne Werke. So demonstrierte Richter ihm einmal mit zwölf Gemälden aus zehn Jahren die Entwicklung seines Œuvres, von den fotografischen Trivialzitaten der „Familie am Meer“ über das tachistische „Stadtbild Madrid“ und die…

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von Heinz-Norbert Jocks

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