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Ausstellungen: Basel · S. 328 - 329
Ausstellungen: Basel , 1988

Johannes Meinhardt
Francesco Clemente

Zeichnungen und Aquarelle

Museum für Gegenwartskunst, 2.5. – 5.7.1987
Ulmer Museum: November/Dezember 1987
Musée de la Ville Nizza: Januar/Februar 1988
Museum Ludwig, Köln: März/April 1988
Musée Cantonal des Beaux-Arts, Mai/Juni 1988
Frankfurter Kunstverein : Juli/August 1988

Anlaß dieser Ausstellung ist eine Schenkung: dem Kupferstichkabinett des Basler Kunstmuseums wurde ein Zyklus von 109 Aquarellen gestiftet, den Clemente August bis Oktober 1985 in Indien, nahe bei Madras, gemalt hatte. Dieser Zyklus wird zusammen mit einer beträchtlichen Anzahl von Zeichnungen aus den Jahren 1971 bis 1978 gezeigt; vor allem dem Auswahlblock ‘Il viaggia-tore napoletano’, der 74 Zeichnungen umfaßt (Ende 1982 erstmals in Köln ausgestellt, 1985 vom Basler Kunstmuseum erworben), sowie über 100 Zeichnungen, die sich überwiegend in Clementes Besitz befinden (in Ulm nur in Auswahl gezeigt).

Francesco Clementes Zeichnungen sind von vornherein ‘konzeptuell’ in dem Sinne, daß das Gezeigte in ihnen sich nicht auf Wahrnehmung oder Imagination beruft, sondern dem Zusammenprall bildlicher Vorstellungen mit Sprache, mit Begriffen, Sprichwörtern, Sprachspielen, Mehrdeutigkeiten und phonetischen Spielen entspringt. Daher müssen sie auf mehrfache Weise ‘gelesen’ werden, öffnen sie sich nicht einer schon festgelegten Bedeutung: Sie installieren die Kluft zwischen Bild und Sprache (aber auch die innerhalb des Bildes oder der Sprache) als poetische Maschine. Daher benutzen sie unbefangen traditionelle Formen änigmatischer Bild-Sprache-Verschlingungen und erfinden neue: Ideogramme (Clementes Terminus für seine Sujeterfindungen), Ensemble, Allegorien, Rebus. Seine Erfindungen setzen auch noch die Spannung zwischen Träger und Figur ein: ‘Grotteschi’. Entscheidend ist, daß die Beziehung zwischen Bild und Bedeutung, Trägerfläche und Figur nicht geregelt, sondern durch Ironien, Vieldeutigkeiten,…


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