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Titel: 55. Biennale Venedig · von Susanne Boecker · S. 390 - 390
Titel: 55. Biennale Venedig , 2013

Island: Katrín Sigurðardóttir – Foundation
Kommissar: Dorotheé Kirch. Kuratoren: Mary Ceruti , Ilaria Bonacossa.
Ort: Lavanderia, Palazzo Zenobio, Collegio Armeno Moorat-Raphael, Fondamenta del Soccorso, Dorsoduro 2596

Die alte Wäscherei, ganz hinten im Garten des Palazzo Zenobio, wurde schon des Öfteren als Nationaler Pavillon genutzt. In diesem Jahr ist Island hier zu Gast mit einer Installation von Katrín Sigurdardóttir. Die Künstlerin hat eine große, schwebende Plattform durch die Mauern der Lavanderia hindurchgeschoben. So sieht es zumindest aus, denn Teile der Plattform ragen über den Grundriss des alten Gebäudes hinaus, wo sie von Holzkonstruktionen gestützt werden. Die derart eingezogene Konstruktion imitiert den Grundriss eines „typischen Pavillons des 18. Jahrhunderts“. Bedeckt ist die ca. 90 Quadratmeter große Fläche mit einem schwarz-weißen Muster in opulenter, barock-inspirierter Ornamentik.

Man kann die Installation von zwei Seiten aus betreten und darauf herumgehen. Dabei stellt man fest, dass es sich bei dem Bodenbelag nicht – wie die Anmutung vermuten lässt – um echten Marmor handelt, sondern um ein Kunststoffmaterial. Ein bewusster Bruch, wie überhaupt die ganze Installation auf den Kontrast verschiedener Realitäten hin angelegt ist: Gegenwart und Vergangenheit, Palazzo und Waschhaus, Freizeit und Arbeit, Luxus und Funktionalität. Über Stufen kann man von der „barocken Palastebene“ hinabsteigen zu den Wachzubern oder auch nach oben auf die Terrasse. Von hier aus sind die aus der Architektur herausragenden Teile der Installation zu sehen.

Seit Beginn ihrer künstlerischen Arbeit forscht Katrín Sigurdardóttir zu den Themen Entfernung und Erinnerung und ihrer Verkörperung in Architektur, Urbanismus, Kartographie und Landschaft. Ihre Arbeiten sind oft hochdetaillierte Repliken…

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