Frankfurt am Main
John Cage
Museumcircle
Zollamt MMK 11.12.2021 – 18.04.2022
von Isa Bickmann
John Cage wird als Kurator der Ausstellung genannt, doch wenn man es genau nimmt, dann hat der US-amerikanische Künstler und Komponist (1912 – 1992) bloß angeregt: „Im Museum (einer bestimmten Stadt) eine Ausstellung von Objekten aus anderen Museen (derselben Stadt) zu machen, die an zufällig bestimmten Positionen gehängt oder platziert werden. Um das zu erreichen, stellt jedes Museum etwa ein Dutzend Gegenstände zur Verfügung. Aus diesen potenziellen Quellen werden durch Zufallsoperationen die tatsächlich zu verwendenden Exponate ausgewählt.“ Cages Konzept wurde vom MMK unter Mitwirkung von 42 Häusern des Kooperationspools der Frankfurter Museen umgesetzt. Aus den bereitgestellten Exponaten ist pro Haus eines ausgewählt worden. Die Wahl erfolgte nach einem von Cage vorgegebenen computerbasierten System, das auf seine Beschäftigung mit dem I-Ging, dem chinesischen Buch der Wandlungen, fußt und auch seine Kompositionen beeinflusst hat. Die Ausstellungsflächen wurden mit Hilfe eines Schachbrettmusters unterteilt und die Objekte darauf per Zufall verteilt.
So einfach ist das dann doch nicht. Ohne den betreuenden Kurator des Hauses, Mario Kramer, würde das Ganze mit den auf dunklen Holzsockeln platzierten Objekten, Grünpflanzen und Shaker- Möbeln, bei Weitem nicht so gut aussehen. Die Pflanzen sind mit der Person Cage verbunden, der ein begeisterter Gärtner war. An einem langen Tisch stehen zwei Schachspiele, ein Verweis auf Marcel Duchamp, der als Inspirator das Schaffen Cages ein Leben lang begleitete und die Schau auch wie eine Vorhut der für 2022 im Haupthaus geplanten Duchamp-Ausstellung erscheinen lässt. Ein zweiter Tisch hält eine Art Handapparat…
