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Ausstellungen: Düsseldorf · von Heinz-Norbert Jocks · S. 312 - 313
Ausstellungen: Düsseldorf , 2004

HEINZ-NORBERT JOCKS
Karl-Schmidt-Rottluff-Stipendiaten

Kunsthalle, Düsseldorf, 11.10. – 23.11.2003

Alle zwei Jahre wird das mit 30.000 Euro dotierte Karl Schmidt-Rottluff Stipendium an neun junge KünstlerInnen vergeben, die gleichzeitig die Gelegenheit erhalten, traditionsgemäß in der Düsseldorfer Kunsthalle auszustellen. Das breite, qualitativ recht divergierende Spektrum reicht diesmal von Malerei über Installation, Fotografie und Video bis hin zu einer skulptural konzipierten, theatralisch angelegten, am Eröffnungsabend uraufgeführten Aktion für vier Sprecher zu Texten des französischen Romanciers Claude Simon. Je nach Medium bedarf es zur Erfassung der Werke einer kürzeren oder längeren Zeitspanne.

Wenn Susanne Bürner aus Berlin allerlei Fensterfronten fotografiert wie andere hässliche Durchschnittshäuser, so spielt sie da weder mit Erwartungen wie Edward Hopper mit seinen subtilen Gemälden, die unsere detektivische Neugierde wecken. Noch geht es ihr um Schöneres Wohnen oder Modernes Bauen. Vielmehr zielt ihr Kamerablick auf die legendäre Frage nach dem Licht, das von innen nach außen, oder umgekehrt strahlt. Im Grunde markiert dessen Fluten die Übergangszone. Was drum herum gruppiert ist, mutet so peripher an, dass wir es erst gar nicht aufzuzählen bräuchten, um das Bild in seiner reduzierten Komplexität zu verstehen. In einem Raum steht beispielsweise in der Ecke ein ausgeschalteter Fernseher auf einem Tisch mit Decke. Vor dem mit milchigweißen Lamellen verhangenem Fenster sind vier rote Sessel auf einem braunen Teppich und davor ein vom Bildrand angeschnittener Tisch mit drei Stühlen platziert. Eine Wohnästhetik des Gewöhnlichen. In einem anderen Fall ist der mit Neonröhren bestückte, mit einer braunen Tür versehene, weißgestrichene Raum so neutral, dass sich unser Blick direkt abwenden würde, wäre da…


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von Heinz-Norbert Jocks

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