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Ausstellungen: Herford · von Michael Stoeber · S. 245 - 247
Ausstellungen: Herford ,

Herford

Long gone, still here.
Sound as medium

Marta Herford 05.11.2023 – 25.02.2024

von Michael Stoeber

Long Gone, der melancholische Song von Syd Barrett aus dem Jahr 1969 – da hatte das Gründungsmitglied von Pink Floyd die Gruppe wegen Drogenproblemen bereits verlassen müssen –, hat der internationalen Gruppenausstellung mit 17 Künstlerinnen und Künstlern im Marta seinen Titel geschenkt. Er könnte charakteristischer nicht sein für das, was in der sehenswerten Schau verhandelt wird. Es geht um Klänge, Töne, Geräusche und Reden in der Bildenden Kunst, die, obwohl längst vergangen, immer noch nachhallen in unserer Vorstellung. Und wer glaubt, dass das auditive Medium quer steht zur visuellen Kunst und an Bildern nichts zu bieten hat, sollte sich schleunigst aufmachen nach Herford, um sich dort in eindrucksvoller Weise vom Gegenteil überzeugen zu lassen.

Bei Eintritt in den „Dom“ des Museums erleben die Besucherinnen und Besucher, wie die Künstlerinnen und Künstler die spektakuläre Architektur des amerikanischen Stararchitekten Frank Gehry, die allein schon den Besuch lohnt, als Klangkörper nutzen. Entspannt auf weichen Kissen ruhend und mit geschlossenen Augen, stellen sich dort beim konzentrierten Hören Bilder wie von selbst ein. So, wenn Susan Philipsz immer wieder dieselbe Strophe von Long Gone in absteigender Tonleiter singt, als wolle sie Syd Barretts Niedergang musikalisch paraphrasieren. Oder wenn Hannah Weinberger John Lennons Imagine a capella so zart und fragil singt, wie es die Hoffnung ist, die sich darin ausdrückt. Oder die Hommage von Lydia Ourahmane für John Cage. Auch sie eine Appropriation. Bei 4’33’’, Cages berühmter Komposition, wird kein Ton gespielt. Die Umgebungsgeräusche liefern den…

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