Peter Funken
Malerei
INIT Kunst-Halle, Berlin, 5.9. – 31.10.1999
Die INIT Kunst-Halle in Berlin-Mitte befindet sich in einem 2000 qm großen, ehemaligen DDR-Supermarkt. Helles Neonlicht beleuchtet den flachen Bau, der in seiner funktionalen Kargheit den Charme des Primitiven verströmt. Seit über einem Jahren initiiert der INIT-Kunst-Verein in dieser Halle Ausstellungen – bisher von Heimo Zobernig, Isa Genzken, Albert Oehlen und Martha Rosler – doch wird Ende ’99, zumindest an diesem Ort damit Schluss sein; man will dann in ein neues Quartier umziehen. Die Abkürzung INIT steht für “Initiative zur Förderung zeitgenössischer Kunst”. Sechzig Mitglieder zählt der private Verein, der federführend von den Galeristen Christian Nagel und Alexander Schröder (Galerie Neu) geleitet wird. Beide sind auch Kuratoren der Ausstellung MALEREI, die Arbeiten von 51 Künstler/innen zeigt. Bei 50 Galerien und Sammlungen haben Nagel/Schröder wegen Leihgaben angefragt, letztendlich haben sie Bilder von rund einem Dutzend Galerien und Sammlungen entliehen. Und so stößt man bei den courtesy-Hinweisen auf die Namen der Galerien Nagel, Capitain, Neu, Hetzler, Daniel Buchholz, neugerriemschneider, Pat Hearn, Bärbel Grässlin, Eigen+Art, Barbara Weiss oder Schöttle.
Entstanden ist innerhalb eines halben Jahres Vorbereitungszeit eine Galerien-Ausstellung, die von jedem/r Künstler/in jeweils eine Arbeit zeigt, – also keineswegs einen intensiven Blick auf Werk und Werkentwicklung wirft, sondern im Sinne einer Polyphonie eine subjektive Sicht auf den Zustand der Malerei am Ende des Jahrhunderts entstehen lassen will, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, aber – so die Kuratoren – dem Charakter nach, als Bestandsaufnahme gegenwärtiger, malerischer Positionen.
Auf Heimo Zobernig geht die Idee der Ausstellungsarchitektur zurück, die darin besteht eine…