Reinhard Ermen
Michael Burges: Neue Bilder
Galerie Angelika Harthan, Stuttgart, 6.5. – 24.6.2000
Galerie Lea Gredt, Luxembourg, 12.5. – 24. 6.2000
Städtische Galerie Gladbeck, 24.11.2000 – 21.1.2001
Irgendetwas irritiert an diesen Bildern! Einen ersten Hinweis könnte man schon bei Michael Burges (*1954, arbeitet in Düsseldorf) selbst entnehmen: “Unpastose, Fotoähnliche Oberflächen.” Wenngleich das 1989 nur zu den CESM-Paintings (=Color Energy and Space Matrix) gesagt wurde, so gilt das ganz allgemein für viele seiner Bilder, die oft genug bestimmten Reihen zugeordnet sind. Was nämlich gleich zu Beginn verblüfft, sind die (fast) glatten, perfekten Oberflächen, unter denen die hochaktiven Abstraktionen brodeln. Das heißt, ganz neutral sind die Oberflächen nicht; der glatte Abstrich der Spachtelbewegungen korrespondiert mit der feinen Holzstruktur zu einem diskreten plus-minus. Denn seit ca. vier Jahren sind es ausschließlich Holztafeln, deren präziser Gegendruck für die beruhigten Malhäute gebraucht wird. Manchmal (aber ziemlich selten) schimmert der warme Holzton auch durch, wenn Burges zwischen den gelassen herablaufenden Streifen von “The Color’s Conversation” Freiräume lässt, die sich durch ihr Anderssein als Dissonanz in das Gespräch Farben mischen. Dann ist (naturgemäß) auch das Relief anders, was auch passiert, wenn er in einem “Sunyata-Painting” (Das Wort stammt aus dem Sanskrit und meint: “Leere, im Sinne undifferenzierter oder allem inhärenter, höchster Potentialität”) das ungefähre, weiträumige Grau-Blau rechts und links am Rand mit einer gekräuselten Struktur heraushebt.
Die bereits angesprochenen Bildreihen sind womöglich ein Schlüssel zur Ästhetik des Michael Burges. Das ist nicht nur ein Ordnungssystem, das dem Betrachter hilft, sich in dem Werk zurechtzufinden. Hier sind Dateien angelegt, die sich…