Moving is in Every Direction
Environments – Installationen – Narrative Räume
von Manuela Lintl
Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwart 17.03. – 17.09.2017
Eine Überblicksschau zu Künstlerräumen seit den 1960er Jahren bis heute zu zeigen, ist allein von der räumlichen Dimension her eine Herausforderung und braucht vor allem eines: Platz. Der Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart Berlin verfügt mit seiner perlenschnurartigen Raumfolge in den Rieckhallen über nahezu optimale Voraussetzungen. So wartet die nach einem Zitat von Gertrude Stein mit „Moving is in every direction“ betitelte Ausstellung mit insgesamt dreißig raumgreifenden Arbeiten auf. Die gezeigten Environments, Installationen und narrativen Räume stammen überwiegend aus eigenem Sammlungsbestand und etwa ein Viertel der Arbeiten ist auch sonst im Museum zu sehen: Dan Flavins Lichtinstallation „Untitled“ von 1996, vier Werke von Joseph Beuys, darunter die berühmten „Richtkräfte einer neuen Gesellschaft“ (1974 – 1977), Robert Kusmirowskis „Transition“ (2009) als ironische Gestaltung des Übergangs vom Museum zu den Rieckhallen in der Formensprache öffentlicher Nahverkehrsräume, Richard Artschwagers „No Exit“ (2009) als Neufassung seiner ortsspezifischen Beschilderung für die MoMA/PS1 Eröffnungsschau 1976 in New York sowie Bruce Naumans Neufassung „Room With My Soul Left Out, Room That Does Not Care“ (1984/2010) als minimalistische, monumental inszenierte Erfahrungsarchitektur.
Unter den wenigen Leihgaben sucht man Namen wie Thomas Hirschhorn, Christian Boltanski, Hans-Peter Feldmann, Santiago Sierra, Felix Gonzalez-Torres, Chiharu Shiota, Rebecca Horn, William Kentridge, Hans Haacke oder Georges Adéagbo sowie generell Künstler aus Südamerika, Indien oder Afrika leider vergeblich. Eingeladen wurden Barbara Bloom mit ihrer Salongestaltung „Semblance of a…