Von Kassel nach Athen, und wieder zurück
Ein Gespräch mit Annette Kulenkampff, Geschäftsführerin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH
von Heinz-Norbert Jocks
Annette Kulenkampff, 1957 in Hannover geboren, heute Geschäftsführerin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, arbeitete nach dem Abitur zunächst als Stewardess. Danach studierte sie Kunstgeschichte, Germanistik und Archäologie in Frankfurt am Main. Von 1981 bis 1989 war sie dort Teilhaberin der Galerie für realistische Kunst Gering-Kulenkampff. Danach bis 1995 Leiterin der von ihr aufgebauten Publikations-Abteilung der Kunst- und Ausstellungshalle der BRD. Danach wechselte sie als Assistentin der Geschäftsführung zu den beiden Kunstverlagen Gerd Hatje und Cantz in Ostfildern. 1997 wurde sie Geschäftsführerin der Verlagsgemeinschaft, die sich 1999 zum Hatje Cantz Verlag zusammenschloss. Im April 2013 wurde sie als Nachfolgerin von Bernd Leifeld zur Geschäftsführerin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH ernannt. Dort arbeitet sie seit dem April 2014.
Heinz-Norbert Jocks: Wie und was hat sich an der documenta seit 1955 verändert?
Annette Kulenkampff: Die documenta hat sich seit ihren Anfängen fortwährend verändert, weil sich auch die Kunst beständig wandelt. Der Weg führt von der ersten Ausgabe von Arnold Bode, bei der es um Skulpturen, Bilder und Graphiken ging, über die Ausgaben der documenta, die neben Video auch Fotografie, Design und Architektur miteinbezogen, bis hin zu der konzeptuellen documenta 10 von Catherine David, die mehr den Entstehungsprozess als das eigentliche Kunstwerk in den Vordergrund rückte. Nehmen Sie nur den Atlas von Gerhard Richter: Dieses Archiv gewährte einen Einblick in Zusammenhänge und verdeutlichte, wo seine Inspirationen zu den großen Bildern herkommen. Die Veränderung…