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Ausstellungen: Berlin · von Ronald Berg · S. 254 - 255
Ausstellungen: Berlin , 2017

Rembrandt als Bügelbrett: Daimler Art Collection ungleich anders

Bethan Huws interpretiert und gestaltet Kunstwerke der Sammlung als Ready-mades
Daimler Contemporary 25.11. –14.05.2017

von Ronald Berg

Wer es noch nicht wusste: 2017 wird das Ready-made 100 Jahre alt. 1916 formulierte Marcel Duchamp erstmals das Konzept des Ready-mades in einem Brief an seine Schwester. Im Jahr darauf reichte Duchamp für eine Ausstellung in New York ein gewöhnliches Urinal als Kunstwerk ein, nannte es „Fountain“ und signierte auf seinem ‚Werk’ mit R. Mutt. Das Ready-made war geboren und sollte noch für einige Furore im Kunstgeschehen sorgen. Letztes Beispiel ist die von der walisischen, in Berlin lebenden Konzeptkünstlerin Bethan Huws kuratierte Ausstellung „Rembrandt als Bügelbrett“. Huws präsentiert eine Auswahl von 130 Kunstwerken von 75 Künstlern aus der Daimler Art Collection, die sie gleichsam als Ready-mades benutzt, um Duchamp und seinem Denken etwas auf die Schliche zu kommen.

Die Ausstellung ist ziemlich komplex geraten und daher eine spannende Angelegenheit. Bethan Huws hat bereits eine mehrere hundert Seiten dicke Recherche zu Duchamp in Buchform vorgelegt. Die collagierten Zettel dieser „Recherch Notes“ bilden auch jetzt gleichsam den geistigen Fond der Ausstellung. Die eruierten Kontexte in Bezug auf Duchamp stehen nun in einer ausliegenden Broschüre und setzten die Denkmuster Duchamps mit den präsentierten Kunstwerken in Beziehung. So entstehen ungewohnte Perspektiven jenseits gängiger kunsthistorischer Schubladen.

In der Broschüre sind zwei Siebdrucke von Andy Warhol als Nummer 1 und 2 des Ausstellungsparcours verzeichnet. Es handelt sich um Abbildungen eines Mercedes 300 SL Coupé von 1954. Damit wird gleich zu Beginn eine Verbeugung vor dem ästhetischen…


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