Friedemann Malsch
Mucha- Gerdes- Marjanov
Auch wenn Flash Art International sie erst jetzt als brandneu entdeckt hat – bei uns wird schon lange über sie gesprochen, fast schon bis zum Überdruß. Man sieht sie auf jeder größeren Skulptur-Ausstellung im In- und Ausland, im Kölnischen Kunstverein, der Kunsthalle Bern und im Centre Beaubourg. Sie sind »in«, die »Modellbauer«.
Die Art ihrer Präsentation konzentriert sich meist auf die Darstellung der sie verbindenden Elemente, ganz im Sinne der »Zeitgeist«-These: »Bei aller Verschiedenheit der individuellen Stilfindungen haben sie doch das eil e gemeinsam …« Kaum einer der enthusiastischen Kunstvermittler wagt dagegen den umgekehrten Schritt. Die »Modellbauer« sind ein zwar oft beschworenes, aber bisher kaum differenziertes Phänomen.
Im Galerieprogramm zur Neubau-Eröffnung des Museum Ludwig in Köln waren drei Vertreter dieser »Richtung« in Einzelschaus zu sehen. Die Auswahl der drei so unterschiedlichen Temperamente Reinhard Mucha, Ludger Gerdes und Wasa Marjanov ergab eine aufschlußreiche Konfrontation, die auf die Marginalität des die individuellen Ansätze verbindenden formalen Ausgangspunktes verwies und viel eher Rückschlüsse auf die Verschiedenheit der künstlerischen Ansätze zuließ.
Dabei muß betont werden, daß Mucha und Gerdes zur sogenannten ersten Generation der »Modellbauer« gerechnet werden, Marjanov dagegen erst später dazugestoßen ist.
Als eine Art Übervater der »Modellbauer« wurde und wird immer noch Reinhard Mucha angesehen. Er hat denn auch international den größten Erfolg zu verbuchen. Im Oktober erhielt er höchste französische Weihen durch eine Einzelausstellung im Pariser Centre Beaubourg (im Anschluß an den Ankauf von zwei Arbeiten für die Sammlung 1985). In seiner Kölner Ausstellung zeigte er nach längerer Pause wieder einmal überwiegend…