Michael Stoeber
Museum der Wünsche
mumok, Wien, 10.11.2011 – 8.1.2012
Wer schön ist, kann immer noch schöner werden. Karola Kraus hat dem mumok, dem museum moderner kunst stiftung ludwig wien, eine neue, an die typografischen Aufbruchsbewegungen des letzten Jahrhunderts erinnernde und von dem Künstler Florian Pumhösl in Form gebrachte Kleinschreibweise verordnet. Sie nennt das mumok zu Recht ein Juwel. Dabei bezieht sie sich gleichermaßen auf seine Architektur wie auf seine Kunstsammlung. Der dunkle, von den Architekten Ortner & Ortner konzipierte Gebäudeblock des mumok aus anthrazitgrauer Basaltlava wirkt zwar etwas abweisend, als sei ein Außerirdischer im Wiener Museumsquartier gelandet, aber im Inneren ist das Haus von fabelhafter Funktionalität. Wo das bisher nicht in wünschenswerter Weise der Fall war wie im Eingangsbereich, hat Kraus, die als Direktorin des Museums inzwischen ein Jahr in Amt ist, dies im Zuge der von ihr eingeleiteten Umbaumaßnahmen verändert und verbessert. Eigentlicher Grund für die Renovierung waren die stark beschädigten Terrazzoböden, die schon kurz nach der Eröffnung des Museums in 2001 an vielen Stellen rissen. Bei dieser Gelegenheit hat Kraus gleich auch wichtige räumliche Veränderungen vorgenommen. Sie hat das Foyer klarer strukturiert und besucherfreundlicher gestaltet. Der Museumsshop wurde über seine gesamte Breite zum Foyer hin geöffnet und auf eine Ebene beschränkt. Darüber befindet sich nun ein neues, ebenfalls offenes Museumscafe, für das Cindy Sherman die eindrucksvolle Tapete, Franz West die praktische Garderobe und Joseph Zehrer die schönen Lüster geschaffen haben. Im Untergeschoss hat der Künstler Heimo Zobernig zusammen mit dem Architekten Michael Wallraff einen multifunktionalen Raum eingerichtet, halb Kinosaal,…