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Ausstellungen: Hamburg · von Jens Rönnau · S. 318 - 319
Ausstellungen: Hamburg , 2000

Jens Rönnau
Pandora

Installationen von sechs Künstlerinnen

K 3 auf Kampnagel, Hamburg, 22.2. – 19.3.2000
Frauenmuseum Bonn, 3.9. – 15.10.2000

Sie hat die Übel aller Welt verstreut, ohne zu wissen, was sie tat: Pandora. Sie war das Rachegeschenk des Zeus, weil Prometheus den Menschen die Kunde des Feuers vom Olymp gestohlen hatte. Und so öffnete die schöne, aber törichte von den Göttern gesandte Frau das tönerne Vorratsgefäß, in welchem die Übel verschlossen waren: Krankheit, Neid, Lüge, Tod usw. Nur die Hoffnung konnte nicht entweichen und blieb in der Büchse, sodass die Menschheit trotz allen Unheils nun auch noch hofft, anstatt die Ausweglosigkeit und Endlichkeit aller Existenz zu begreifen. Und ganz wie in der christlichen Mythologie die Urschuld beim Weib Eva liegen soll, ist mit der Box der Schoß der Pandora als die Verführerische und Gebärende gemeint. Das eigentlich Zeus mit seiner List der wahre Urheber der Unheilsverbreitung ist, wird gern geflissentlich übersehen bei der Aufrechterhaltung des Mythos, allein das Weib sei für alles Unheil der Menschheit verantwortlich.

Das Pandora-Thema ist seit der Renaissance immer wieder aufgegriffen worden. 1997 hatte die GEDOK Hamburg – die Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstfreunde e.V. – die Teilnahme an einer gleichnamigen Ausstellung in der Hamburger Kampnagelfabrik ausgeschrieben und per Jury von 31 Bewerberinnen sechs ausgewählt. Die Schau ist als Wanderausstellung mit diesen und weiteren der 31 Künstlerinnen konzipiert und wird nach Kampnagel im Bonner Frauenmuseum und in Freiburg in der städtischen Galerie Schwarzes Kloster gezeigt.

Dabei sind die hohen Hallenräume von K3 auf Kampnagel richtungweisend für die Installationen der sieben…


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