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Magazin: Bücher · von Ursula Maria Probst · S. 406 - 406
Magazin: Bücher , 2004

Performative Materialism

Aus dem Blickwinkel der Kullturwissenschaftlerin entwirft Angelika Fitz in Zusammenarbeit mit den Architektenteams Wolfgang Tschapeller, the nextENTERprise und Klaus Stattmann in der Publikation ‘Performative Materialism’ Projekte und Konzepte für urbane Handlungsspielräume. Als Gegenposition zur steigernden urbanen Kontrolle wird unter Einbeziehung kulturpolitischer Thesen von Ernesto Laclau, Chantal Mouffe, Toni Negri und Claude Lefort die Notwendigkeit einer Re-politisierung der architektonischen Form erneut diskutiert. Weiters hinterfragt Angelika Fitz in welcher Relation sich das Soziale gegenüber dem Politischen befindet und wie gängige Strategien, die sich auf eine Verwaltung, Kommerzialisierung und Repräsentation von Raum beschränken, zu architektonischen Praktiken mit performativem Potential transformierbar sind.

Angelika Fitz fasst diverse Ansätze einer Neuregulierung von Stadtstrukturen und Gebäudekonfigurationen unter der radikalen Forderung einer ‘performativen Wende’ zusammen. Diese Wende gelangt durch ein Ineinanderspielen von analytischen, interventionistischen und ästhetischen Prozessen zur Wirkung. Es wird der Frage nachgegangen, wie Urbanität als politischer Operator an Bedeutung gewinnen kann. Wie Angelika Fitz ausführt, werden diese Tendenzen vom Trend eines ‘Social Engineering’ dominiert. Nun existiert zunehmend die Gefahr, dass die Verwaltung des Sozialen das politische Potential überdeckt und zum Verschwinden bringt. Außerdem regt Fitz erneut die Diskussion darüber an, wodurch ein öffentlicher Raum charakterisierbar ist, dessen Eigenschaften über seine Zugänglichkeit als öffentlich hinausgehen. Im Gegensatz zu Jürgen Habermas, der an einer konsensuellen Öffentlichkeit festhält, proklamiert Angelika Fitz eine antagonistische Öffentlichkeit, die sich Konflikten aussetzt und eine Dislokation allfälliger Sedimentierungen bewirkt.

In den publizierten Projekten geht es um Prozesse der Sichtbarmachung von Wirkungsfeldern und darum, Subjekte und Räume neu zu strukturieren. Aus den architektonischen Aktivitäten resultieren verschiedenste…

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von Ursula Maria Probst

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