Uta M. Reindl
Richard Prince / Walter Dahn
»Songs for Lonely Giants« / »Cowboys, Mountains and Sunsets«
Galerie Monika Sprüth Philomene Magers, 7.11.2006 – 22.12.2007
Ende der achtziger Jahre kam es zur Künstlerfreundschaft zwischen Richard Prince und Walter Dahn. Das geschah in Köln, als sich die Domstadt noch neben New York auf der internationalen Kunstachse rühmen konnte, als die Jungen Wilden – und mit ihnen Walter Dahn – international gefeiert wurden. Das Interesse an der Popmusik führte beide Künstler dort zusammen. ” Wir haben dieselben künstlerischen Wurzeln” sagte dazu der 1949 in der Panama-Kanal-Zone geborene Richard Prince. Auch Walter Dahn (* 1954, Krefeld) sieht in der ästhetische Grundhaltung und in der künstlerischen Praxis heute noch viele Gemeinsamkeiten. Beide Künstler arbeiten mit der Re-Fotografie, verbinden vermalte Hintergründe mit Siebdruck, arbeiten mit vorgefundenen Materialien, sind ausgesprochene Sammler. Da es beiden um die Aneignung von Pop-und Trashkultur geht, ist ihnen die Unterscheidung zwischen E-und U-Kultur fremd. Beide lieben Literatur und verwenden Texte in ihren Gemälden und Blattarbeiten. Über die Idee einer gemeinsamen Ausstellung haben Prince und Dahn daher schon länger nachgedacht und nun ist sie nach fast 20 Jahren in den Räumen ihrer Kölner Galerie umgesetzt worden.
Prince überschreibt seinen Ausstellungsteil mit zweifellos romantischen Allgemeinplätzen, die zum Repertoire seiner Aneignungskunst gehören: Cowboys, Mountains and Sunsets. Mit den Foto-Arbeiten aus den achtziger und neunziger Jahren zeigt der Amerikaner seine jüngsten Skulpturen: Blumentöpfe aus Autoreifen-Gummi. Dahn unterlegt seine Ausstellung, der er den nicht minder romantisch klingenden Titel Songs for lonely Giants gegeben…