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Ausstellungen: Graz · von Ursula Maria Probst · S. 310 - 311
Ausstellungen: Graz , 2017

Taumel. Navigieren im Unbekannten

Ausstieg und Balance
Kunsthaus Graz 10.02. – 21.05.2017

von Ursula Maria Probst

Liegt der Ausweg aus den derzeitigen globalen Krisenbeschwörungen und dadurch provozierten Verunsicherungen im Rausch und in der Ekstase? Wie können wir aus den aufgrund von politischen, xenophoben Entwicklungen prognostizierten Szenarien und dem lähmenden Krisendiskurs heraustreten, um Lösungsansätze zu finden? Wie lässt sich die Komplexität der augenblicklichen globalen Stimmungslage auseinanderdividieren? Wie erfinderisch gilt es hier vorzugehen?

Die Ausstellung „Taumel. Navigieren im Unbekannten“ im Kunsthaus Graz folgt per se keinem stringenten politischen Leitmotiv, sondern hofft auf das kreative Potential. Ausgegangen wird dabei von der These, dass der Taumel ein relevantes Moment des kreativen Impulses und infolge des Erkenntnisgewinnes ist. In der Ausstellung werden dafür unterschiedliche künstlerische Strategien im Umgang mit dem Taumel zur bewussten oder unbewussten Erfahrungserweiterung als quasi Spiegel eingesetzt. „Kreativ sein“, „Bewusstsein erweitern“, „Wahrnehmung verschieben“, „Kontrollverlust“, „Ausstieg und Balance“ lauten die Schlagwörter, um in uns als AusstellungsbesucherInnen eine Lust am Unbekannten zu aktiveren.

In der Realisierung ihres Projektes wendet das KuratorInnentrio Ruth Anderwald, Katrin Bucher Trantow und Leonhard Grond die Methode der kuratorisch-künstlerischen Forschung an, deren Ausgangspunkt Untersuchungen kreativer Prozesse sind. Cross-disziplinär wurden dafür Forschungen aus Kunst, Philosophie, Kreativitätsforschung, Rausch- und Risikopädagogik, Psychobiologie, Anthropologie und Innovationsforschung eifrig unter die Lupe genommen. 38 der teilnehmenden KünstlerInnen wurden durch tägliche Befragungen mittels Persönlichkeitstests und die Erhebung von Prozessdaten über App in ihrem Schaffensprozess beobachtet. Zusammenhänge zwischen affektiven Zuständen und dem Schaffensprozess sowie zwischen Personenmerkmalen und der Qualität des Kunstwerks wurden analysiert. Gleichzeitig wurde der Versuch unternommen, sich von einschlägigen, spekulativen Methoden…


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von Ursula Maria Probst

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