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Kunstforum-Gespräche · von Matthias Reichelt · S. 334 - 337
Kunstforum-Gespräche , 2015

Wie eine Maschine funktionieren

Matthias Reichelt traf die Organisatoren des Kreuzberg Pavillon – Lisa Schorm, Alessandro Vitali und Heiko Pfreundt

Seit 2011 organisiert der Kreuzberg Pavillon eintägige Ausstellungen, die nur von 20–1 Uhr stattfinden, so dass Vernissage und Finissage zusammenfallen. Matthias Reichelt traf die Organisatoren vom Kreuzberg Pavillon – Lisa Schorm, Alessandro Vitali und Heiko Pfreundt. Um keine Hierarchie aufkommen zu lassen, repräsentiert jeder Wortbeitrag im Gespräch den gemeinschaftlichen Sinn des Projekts.

***

Bitte erklärt mir die Grundkonzeption des Kreuzberg Pavillons (KP).

Der KP ist eine performative Institution. Wir machen jeden Samstag eine Ausstellung. Das Ganze ist kein freistehendes Gebäude, wie viele Leute am Anfang vermuten. Sie verbinden mit dem Namen eine repräsentative Architektur. Wir fangen mit den Ausstellungen an und wachsen über den Prozess und das was wir uns als Architektur vorstellen, aber das bleibt visionär. Heiko hat das soziale Architektur genannt und das funktioniert in Zeiten, wo man sich über social media verabredet, ziemlich gut. Jede Ausstellung wird zum Anlass für neue Ausstellungen und macht den KP zu einem System, das selbst Referenzen schafft und wieder aufnimmt. Zentral sind die Frage „Was ist der Raum der Kunst?“ und das aktivistische Konzept, das sich weiter entwickelt. Das Skript stellt einen gemeinsamen Handlungsraum her mit kurzer Planung und spontanen Entscheidungen. Das ist für manche Künstlerinnen und Künstler befremdlich, da wir von Woche zu Woche arbeiten und sie es gewohnt sind, einige Monate im Voraus zu planen. Für uns ist eine Woche sehr viel.

Wollt Ihr damit das Entstehen eines „professionellen“ Ausstellungsbetriebs mit den entsprechenden Prozessen durchkreuzen…

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von Matthias Reichelt

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