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Ausstellungen: Siegen · von Reinhard Ermen · S. 278 - 279
Ausstellungen: Siegen , 2015

Reinhard Ermen
Wie Raum wird

Monika Grzymala, Rintaro Hara, Mona Hatoun, Ingibörg Jónsdíttier, Ryuji Nakamura, Ernesto Neto, Ragna Róbertsdóttir, Tomás Saraceno
Museum für Gegenwartskunst, Siegen, 21.6. – 18.10.2015

Die Ausstellung verdankt sich einem intensiven Austausch zwischen dem Museum für Gegenwartskunst Siegen und dem Reykjavik Kunstmuseum, der 2011 begann. Kuratorin ist in diesem Fall die 1959 geborene isländische Künstlerin Ingibörg Jónsdóttir, die selbst auch an dieser internationalen Zusammenschau teilnimmt. Acht Künstler/innen ergreifen die ihnen angebotenen Möglichkeiten und breiten sich im wahrsten Sinne des Wortes aus. Der Titel „Wie Raum wird“ könnte dabei auch als Frage verstanden werden, die der Redner zur Eröffnung, Joseph Imorde (Kunsthistoriker an der Universität Siegen), mit Hinweis auf den „spatial turn“ beantwortet, also mit einem Seitenblick auf die „topologische Wende“ soziologisch zuspitzt. Danach entwickelt sich „Raum“ erst im wahrnehmenden und produktiven Bewusstsein, in einem quasi „aktuellen Werden“ und erscheint gleichzeitig in einer „vielgestaltigen Gewordenheit“. Das klingt gerade mit seinem ontologischen Beigeschmack anspruchsvoll und verführerisch für eine Ausstellung, die ganz entschieden raumgreifende Konzepte versammelt und in den schönen Hallen des Hauses sicher inszeniert.

Vielleicht wird die Realität der Ausstellung selbst aber viel immanenter, konventioneller und auf ihre Weise auch grundsätzlicher angegangen: Acht Positionen bewegen sich im Grenzbereich von Skulptur, Konstruktion und Zeichnung. Und dieser mediale Zwischenraum, der die Realräume des Museums bis zum 18. Oktober partiell neu definiert, ist das eigentliche Agens in dem spannenden Diskurs. Es geht letztlich um Strategien des Dreidimensionalen mit einem spürbaren Zug darüber hinaus, dessen energetisches Potential die Besucher spüren, wenn sie sich in den Freiräumen…



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