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Ausstellungen: Bad Aussee · von Kerstin Stremmel · S. 248 - 249
Ausstellungen: Bad Aussee ,

Bad Aussee
Wolfgang Gurlitt

Kunsthändler und Profiteur in Bad Aussee
Kammerhofmuseum 24.03.–03.11.2024

von Kerstin Stremmel

Schon der Titel enthält alles Notwendige: das Thema Kunsthandel, die Hinweise auf die kritische Haltung einer kompetenten Kuratorin und den Ort in einer Region, die Umschlagplatz und Aufbewahrungsort bedeutender europäischer Kunstwerke war. Der Berliner Kunsthändler Wolfgang Gurlitt kaufte 1940 eine Villa in Bad Aussee im Salzkammergut, zog 1943 nach Bombardierung seiner Berliner Wohnung mitsamt seiner Großfamilie ganz dorthin und knüpfte erfolgreich Kontakte, zu deren Resultaten eine legendäre Festwochenausstellung in Bad Aussee im Jahr 1949 gehörte, in der grafische Werke von Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Alfred Kubin und Egon Schiele gezeigt wurden – einiges davon gibt es nun wiederzusehen. Und bereits im Jahr 1946 übernahm Gurlitt die Leitung der Neuen Galerie der Stadt Linz, des heutigen Lentos Museum, die mit der in Bad Aussee eingelagerten Sammlung des Kunsthändlers ein reiches und zugleich problematisches Erbe übernahm. Mehr als 60 Originale aus der ehemaligen Gurlitt-Sammlung hat das Lentos Museum für die Ausstellung im Kammermuseum Bad Aussee, dem Heimatmuseum in einem ehemaligen Salzamtsgebäude aus dem 14. Jahrhundert, ausgewählt.

Frühe Werke katapultieren die Besucher*innen zunächst in die erfolgreichen Berliner Jahre des Kunsthändlers und Verlegers, der auch Erotika herausgab und sich damit die Verachtung seines Cousins Hildebrand Gurlitt zuzog, der später Hitlers Kunsthändler wurde und dessen Kunstsammlung bei seinem Sohn vor einigen Jahren als sogenannter „Schwabinger Kunstfund“ entdeckt wurde und hohe Wellen schlug. Dass auch Wolfgang Gurlitt in Berlin glanzvolle Zeiten erlebte, beweist das großformatige Portrait, das Lovis Corinth vom damals knapp 30-jährigen Leiter einer…

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von Kerstin Stremmel

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