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Titel: 10. Berlin Biennale · von Sabine B. Vogel · S. 88 - 115
Titel: 10. Berlin Biennale , 2018

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KW Institute for Contemporary Art

Seit die Berlin Biennale 1998 das erste Mal stattfand, dient das Kunst-Werke Institut für zeitgenössische Kunst als zentraler Ausstellungsort. Das kurz KW abgekürzte Haus für Wechselausstellungen wurde zu Beginn der 1990er Jahre von Klaus Biesenbach zusammen mit Kommilitonen in einer ehemaligen Margarinefabrik gegründet. Damals war die Auguststraße noch nicht gentrifiziert, die Häuser rund herum im meist desolaten Zustand, die Mieten günstig, die Regulierungen gering. Bald wurde das Viertel zum Zentrum einer aufblühenden Kunst- und Galerienszene. Mittlerweile wird Berlin-Mitte von Touristen geflutet, die meisten Galerien sind abgewandert. Aber noch immer ist das KW mit dem vom Atelier Le Balto gestalteten, grünen Innenhof Berlins wichtigstes Haus für internationale Kunst.

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Hier beginnt auch der Rundgang der 10. Berlin Biennale. Gleich zu Beginn zeigt Cinthia Marcelle ein Gruppenfoto. In dem dazu gehörenden, offiziell registrierten Dokument hält sie fest, dass MitarbeiterInnen, KünstlerInnen und „Menschen, die eine besondere Beziehung zur Alltagsgeschichte der KW“ haben, zu einem Treffen eingeladen werden, an dessen Ende ein Foto aufgenommen wird. „Die Arbeit möchte für einen Moment die Protagonisten festhalten und sichtbar machen, die die kleine Geschichte(n) des Alltagslebens der gesamten Institution prägen“, heißt es in dem Dokument. Damit führt die in Sao Paulo lebende Künstlerin ihre Serie fort, die sie 2008 im Centro Cultural Sao Paulo begann. Damals fotografierte sie 13 Personen, die mit der Institution verbunden sind – in Anlehnung an eine historische Vorlage: 1942 entstand die Aufnahme einer 14köpfigen Künstlergruppe, darunter Max Ernst, Piet Mondrian, Marcel Duchamp. Marcelle dagegen hebt die Menschen…

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