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Titel: 10. Berlin Biennale · von Max Glauner · S. 56 - 59
Titel: 10. Berlin Biennale , 2018

Neue Helden für die Kunst

Kunst der Afrikanischen Diaspora positioniert sich im Vordergrund auf der Biennale wie im etablierten Kunstbetrieb
von Max Glauner

Mit der Johannesburger Kuratorin Gabi Ngcobo positioniert die 10. Berlin Biennale Künstlerinnern der Afrikanischen Diaspora in die erste Liga des Kunstbetriebs. Sie liegt damit im Trend: Das Kunstmuseum Basel und die Großmesse Art Basel rücken zur gleichen Zeit bereits etablierte schwarze Künstlerinnen und Künstler wie Theaster Gates, Sam Gilliam, Ibrahim Mahama oder Rashid Johnson in den Vordergrund.

Berlin, Rosa-Luxemburg-Platz. Zwischen Volksbühne und Karl-Liebknecht-Haus duckt sich ein Pavillon. Mit zwei durch ein Gesims verbundene Pylonen formuliert der Bau die Eingangssituation zu einem kleinen Park. Pultdach, bis auf die Rückseite verglast, spricht er vom Anspruch der jungen DDR in der Moderne angekommen zu sein. Versorgte er die Ost-Deutsche Hauptstadt mit Blumen, Getränken, Zeitungen oder Theaterkarten? Eines ist sicher, die schlichte Zweckarchitektur ist mit den klassizistischen Kandelabern vor der Volksbühne mittlerweile das einzige authentische Relikt am Platz, das von der sozialistischen Republik erzählt.

Nun dient er als einer der vier Austragungsorte der 10. Berlin Biennale. Und es ist unwahrscheinlich, dass einer der Kunstnomaden, die nun am ersten Samstagvormittag nach der Eröffnung der Biennale hier auf Einlass warten, sich solche Fragen stellen. Bereits die 9. Berlin Biennale hatte sich vom Lokalen gründlich verabschiedet.

Nun wird der Pavillon auch nicht von heimischen Aktivisten belegt, sondern durch die Schwestern Lydela und Michel Nonó, Jahrgang 1979 und 1982, mit dem Künstlernamen Las Nietas de Nonó, die Enkelinnen Nonós,…

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