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Titel: Manifesta 12 · S. 196 - 203
Titel: Manifesta 12 , 2018

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Palazzo Butera

Zu den beeindruckendsten Orten der Manifesta gehört der PALAZZO BUTERA. Der prächtige Palast formt zusammen mit dem Porta Felice einen der fünf Eingänge in die Altstadt. Gebaut 1692, 1759 fast völlig ausgebrannt, ließen die damaligen Besitzer das historische Gebäude mit Fresken, Schnitzereien und der maurischen Halle neugestalten. Vieles ging zwar seither verloren oder wurde zerstört, aber vor zwei Jahren kaufte das Sammlerpaar Francesca und Massimo Valsecchi den Palast und lässt jetzt die Architektur aufwendig renovieren, um hier später ihre Kunstsammlung öffentlich zugänglich zu machen. Während der Manifesta sind hier sechs Künstler zu sehen.

01

Maria Thereza Alves zeigt ein frei im Raum aufgestelltes Tableau aus Fliesen, auf dem sie die kulturelle Vielfalt Palermos und die Verschmelzung unterschiedlicher Naturelemente andeutet, wenn brasilianische Papageien auf paradiesische Pflanzen treffen. Damit führt sie ihr Werk Seeds of change (1991) fort, für das sie die unbeachsichtigte Vegetation von Hafenstädten wie in Bristol oder Liverpool untersuchte. Die Fliesen stammen von einem palermitanischen Markt.

02

Mit Liegestühlen und Topfpflanzen schafft Melanie Bonajo eine eigenwillige Atmosphäre, um in ihrem Video Night Soil die merkwürdigen Wege zu zeigen, durch die Menschen sich wieder mit der Natur zu verbinden versuchen: über Glaubenssysteme, Sexualtherapien aus tantrischen Traditionen oder Zurück-Aufs-Land-Praktiken. Dazwischen arrangiert Bonajo mit Körperbemalung, Perücken und Kostümen aus Pflanzen, Federn und Haushaltsmüll seltsame Menschenarrangements.

03

Während manche Räume bereits komplett renoviert sind, ist in anderen noch die historische Dach- oder Bodenkonstruktion offen sichtbar. Einen dieser Säle hat sich Renato Leotta für die Terrakotta-Fliesen ausgesucht, auf denen…

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