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Titel: Insel Austria · von Jirí Svestka · S. 134 - 135
Titel: Insel Austria , 1987

Jiri Svestka
Alois Mosbacher

geb. 1954 in Strallegg/Steiermark, lebt in Wien

Das rationale wie das emotionale Verständnis der Bilder von Alois Mosbacher reibt sich an dem Begriff der Landschaft.

Der Maler selbst ist bäuerlicher Herkunft, Landschaft im weitesten Sinne war das Umfeld seiner Kindheit, der ersten Erfahrungen und Erlebnisse. Allgegenwärtig, war Natur und Landschaft für ihn die unantastbare Lebensbasis. Wie in der abendländischen Kultur Tradition den Ausgangspunkt und Hintergrund jeder Kommunikation bildet, ist für Mosbacher die Landschaft eine solche Kommunikationsgrundlage geblieben.

Daß es sich bei seinen Bildern nicht um eine Art Impressionismus oder Landschaftsmalerei handelt, ist evident. Zur Impression fehlt die notwendige Distanz.

Auf der anderen Seite sind Mosbachers Bildgegenstände, die er zum Teil neu in die Malerei eingebracht hat, wie Bienenschwarm, Kantholz oder Schlucht, keine reinen Symbole. Sie haben keinen auch nur annähernd eindeutigen Sinn. Wilfried Skreiner sieht zu Recht ihre Bedeutung “in ihrer Fremdheit, die uns mit Fragen bedrängt, in ihrem organischen Leben, das uns ebenso fremd, wie gefahrvoll erscheint.”1

Die Gegenstände, die in den Bildern von Alois Mosbacher isoliert und damit in dominanter Funktion vorkommen, sind seltenes Beispiel eines mimetisch-symbolischen Zeichens. Ihre auffallende “Fremdheit” ist dem Austausch der Kommunikationsebenen zuzuschreiben. Es geht Alois Mosbacher in erster Linie um die Malerei selbst, es gelingt ihm aber nicht, seine Welt, die der organischen Natur, außer acht zu lassen. Über die Malerei und ihre Probleme kommuniziert er nicht auf der ihr eigenen – künstlichen – Ebene. Statt dessen malt er “Landschaftsbilder”, die keine Landschaften darstellen.

Die Chronologie seiner Arbeit zeigt, daß das Verhältnis des Mimetischen zum Symbolischen…


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