Ottmar Rychlik
Erwin Bohatsch
geb. 1951 in Mürzzuschlag/Steiermark, lebt in Beistein bei Fehring/Steiermark
Die Wandlungen und Entwicklungen der Kunst von Erwin Bohatsch erzählen die Geschichte seiner Malerei auf dem Weg der metaphorischen Inhalte. In den Bildern von 1982, die in der “Zeitgeist”-Ausstellung im Berliner Martin-Gropius-Bau gezeigt wurden, teilen sich Themen von exotischer, vorgeschichtlicher Provenienz in verhältnismäßig düsteren Farben mit, die Pinselschrift ist offen und legt die Lichter und Spiegelungen in der Art von malerischen Höhungen an, was die Oberfläche in demselben Maß belebt, wie es die Erzählung zeitlich und räumlich an die Zerstreuung bindet. Denn während später im allgemeinen das Moment einer äußersten Konzentration und Fixierung gesucht wird, werden die Gestalten noch relativ bewegt gegeben, fast paradiesisch betätigt, springend, schwimmend. Als hätte sich die Betrachtung des existenziellen Ortes als Brennpunkt der Erfahrung über das Leben dezentralisiert und ließe sich wie ein Rollbild über das Panorama der Wirklichkeit legen, wird mit der Perspektive der Erzählung auch die Methode ihrer Vermittlung assoziiert und bedient sich illusionistischer bzw. bisweilen fast naturalistischer Mittel. Nichtsdestoweniger sind die Formulierungen metaphorisch und werden aus mythischer Entfernung an den Betrachter herangetragen, aber das Vergleichsmaß der Assoziation nimmt hinter dem exotischen Treiben das bewegte Leben der Wirklichkeit wahr.
In den späteren Arbeiten sind es weit stärker ethnologisch gebundene Symbolformen und Figurinen, die den dunklen Raum des Bildes aufsuchen und selbst dunkel bleiben, was ihre malerische Behandlung, aber auch die Übersetzbarkeit in narrative Zusammenhänge betrifft. Denn für das Abendland sind Formen, die über Verzweigungen ihren Ursprung in Afrika suchen, dem dunklen Kontinent, bestenfalls…