Thomas Reinhold
geb. 1953 in Wien, lebt in Wien
Seit 1980 malt Reinhold ausschließlich. Der naivistische Reiz des Anfängers verflog und in einer harten, jahrelangen Arbeit fand er über realistische, dann kraftstrotzend barocke Darstellungen zu einer ironisch-erotischen Darstellungsform. In früheren Phasen führte er einen intensiven Dialog mit antiker Mythologie. Dieser ist in seinen Werken noch stark spürbar, aber dieser Dialog wurde erweitert durch ein spielerisch ironisches Zwiegespräch mit der Kunstgeschichte und damit verbunden mit sinnlichen Qualitäten der Malerei und des Erotischen.
Mit seinen kräftigen Farben gestaltet er Bilder, die an der klassischen Moderne ansetzen. Es ist vor allem der Kubismus, den er in vielfältiger Weise paraphrasiert. Expressionistisches tritt hinzu, manchmal vermeint man die Farben eines Munch oder Nolde zu spüren und ein expressionistischer Vitalismus durchbraust seine Bilder. Aber alles wird durch Ironie auf Distanz gehalten, in Frage gestellt, bloßgestellt in seiner Untragbarkeit, ja Unbrauchbarkeit, weil verbraucht, decouvriert.
Wilfried Skreiner, 1983