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Titel: Insel Austria · S. 122 - 122
Titel: Insel Austria , 1987

Franz West

geb. 1946, lebt in Wien

Ich kam 1946 zur Welt und nahm den üblichen Werdegang zum Gymnasium. Dann wechselte ich öfters die Schulen, später die Internate und beendete 1965 auf Anraten eines Freundes meine Schulbesuche und wendete mich der “Beat-Generation” zu, bereiste den Nahen Osten und hatte mich zwischen 1968 und 70 wegen Drogengenusses wiederholt Entwöhnungskuren und Gefängnisaufenthalten zu unterziehen. Dann befreundete ich mich mit meinem Bruder O. Kobalek. 1971 bis 76 versuchte ich regelmäßig Farbkombinationen zu Musik (fast ausschließlich Interpretationen von G. Souzay Und K. Berberian) und begann mich für die Wiener Gegenwartskunst zu interessieren. Ab 1974 bekam ich von R. Priessnitz Literaturhinweise, hatte ab 1976 ständige Kontakte zur Galerie nächst St. Stephan, studierte von 1977 bis 1982 bei Prof. Gironcoli. 1980 Retirade, gelegentliche Zusammenarbeit mit anderen Künstlern wie F. Koglmann, Szeni, de Cohen, Kobo und R. Polansky kompatibel einer Verlagerung meines Öffentlichkeitskontaktes zu J. Hummel.
Franz West

Die Objekte können wie auf den Fotos gezeigt verwendet werden. Sie bilden den potentiellen Versuch einer Formgebung neurotischer Symptome (nach Freud die Basis der Kultur). Ihre Funktion als Paßstück für den menschlichen Körper erlaubt unter anderem die Umkehrung Leonardo da Vincis Einsicht, die Gesichtsmuskulatur gäbe als Projektion des übrigen Muskelsystems Ausdruck über den Zustand psychischer Befindlichkeit, wenn ich die Interpretation von Bruno Gironcoli richtig verstanden habe. Ihre Beziehung zu den jeweiligen Trägern verleiht den Objekten zusätzliche Dimension. Ich nenne die Paßstücke mit menschlichen Körpern Kunst. Virtuell – und bei intensiver Steigerung ihrer Rezeption – eignet diesen Objekten Bewegung. Die Wahrnehmung verfügt -…

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