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Titel: Insel Austria · von Jan Tabor · S. 154 - 153
Titel: Insel Austria , 1987

Edgar Neogy-Tezak

geb. 1949 in Graz, lebt in New York

Er würfelt die alten Bildformen der Metaphysik und der Weltbefremdung neu zusammen. 1913 malte Léger »Die Treppe«, Menschenfiguren aus Trichtern. 1912 malte de Chirico den »Großen Metaphysiker« und 1922 den »Verlorenen Sohn«, Menschen aus Geometrie und als Gliederpuppen. In dem Bild »Mutter und Sohn« (1917) von Carra stehen in der Schweigsamkeit der Dinge zwei Kleiderfiguren nebeneinander. (…)

1983 malt Edgar Neogy-Tezak das Bild »Begegnung des Spacewalkers mit den Eltern«: Große Kegelfigur empfängt kleine Kegelfigur inmitten eines eindringlichen Blaues. Metaphysische Erinnerungen und kunsthistorische Reminiszenzen gäbe es also genug. Doch sie sind einer zeitgenössischen Eigenwilligkeit unterworfen und neugeformte alte Fragen nach den Grenzen des Menschseins.
Jan Tabor, 1983

Die Vögel des Jenseits sind blaudunkel und wie aus Holz. In geräuschlosem Sturzflug durchschneiden sie den Raum des Traumes, der vielschichtig ist und ebenfalls blau. Ihre Flügel sind wie Messer. (…)

Neogy-Tezak, in fernöstlichen Universumvorstellungen bewandert und vom Surrealismus beeinflußt, hat diese Gleichnisse der Sehnsucht nach der Faßlichkeit des Übersinnlichen in Amerika gemalt; (…)

Der Maler hat wieder jenes Thema aufgegriffen, das die Hippie-Generation vor einigen Jahren auf der Flucht vor der Langeweile der westlichen Zivilisation entdeckte: die Mystik aus der Ferne.
Jan Tabor, 1984

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