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Ausstellungen: München · von Jolanda Drexler · S. 347 - 348
Ausstellungen: München , 2010

Jolanda Drexler
Andreas Hofer. Andy Hope 1930

Sammlung Goetz, München, 23.11.2009 – 1.4.2010

Erstaunlich, welch umfangreiche und eindrucksvolle Ausstellung ausschließlich aus dem hauseigenen Bestand zustande gekommen ist. Dabei sammelt Ingvild Goetz, deren Privatsammlung zeitgenössischer Kunst internationales Ansehen genießt, den in Berlin lebenden Künstler Andreas Hofer (1963 in München geboren) erst seit 2005, als sie sich beim Besuch dessen erster Museumsausstellung im Lenbachhaus für ihn, der ihr ursprünglich zu „gothic“ schien, zu begeistern begonnen hatte. Hinzu kommt, dass die hier gezeigten, gut 70 Werke – Rauminstallationen, Gemälde, Skulpturen sowie unzählige kleinformatige Zeichnungen und Collagen – aus ehemals dichten Ausstellungskontexten stammen. Dennoch gelingt Hofer (auch diesmal sein eigener Kurator), für den es nach eigener Aussage ohnehin keinen definitiven Abschluss seiner ganzen Arbeit geben kann, eine spannungsreiche Inszenierung.

Der Ausstellungsbesucher tritt ein in endlose, universelle Parallelwelten, in denen Schwerkraft und Zeit außer Kraft gesetzt sind – Hofer selbst definiert seine Arbeiten als „Widerstand gegen die Zeit“, gewissermaßen als „Zeitmaschine“ zur Generation „labyrinthischer Unendlichkeit“. Hofers geradezu manisch überbordender Bildkosmos, in dem sich Urzeitmonster wie Außerirdische und Phantome, Superhelden – hier allerdings allesamt ausgesprochen zwiespältige Charaktere – und heroische Krieger wie Schurken der SS und trashiger B-Movies tummeln, schöpft vor allem aus der Science Fiction und dem Comic. Aber im entscheidenden Unterschied zur Popart etwa, die Comics nur appropriiert, „lebt“ Hofer mit der Comicwelt. „Ich greife etwas aus den Comics heraus und verwandle es komplett, nicht zuletzt durch meinen Malstil, aber auch von innen, durch das Innere der Figuren“ (Gespräch mit Heinz Schütz). Über das einfache Sampeln hinaus…


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