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Gespräche mit Kunstvermittlern · von Dirk Schwarze · S. 444 - 448
Gespräche mit Kunstvermittlern , 2000

Ausstellungen mit Werkstattcharakter

Dirk Schwarze im Gespräch mit René Block zu seiner Ausstellung »Das Lied von der Erde« und zum Kongress »Biennalen im Dialog« im Museum Fridericianum in Kassel

Dirk Schwarze: Sie inszenieren im Stammhaus der documenta einen Dialog der Biennalen. Wollen Sie damit sichtbar machen, welcher Konkurrenz die documenta sich stellen muss?

René Block: Sprechen wir lieber von Koexistenz. Natürlich sind die Zeiten, da der documenta und der Venedig Biennale die Alleinvertretung in Sachen bildender Kunst zugesprochen wurden, vorbei. Im Gegenzug ist durch die vielen jetzt stattfindenden Ausstellungsevents eine gewisse Unübersichtlichkeit eingetreten. Mit der Ausstellung “Das Lied von der Erde” und der Konferenz “Biennalen im Dialog” wollen wir jetzt von Kassel aus versuchen, etwas Ordnung in die Biennalenwelt zu bringen und eine seit langem überfällige Kommunikation der Biennalen untereinander in Gang zu setzen. Während die Konferenz für alle Biennalen – für die, die eine lange Tradition vorweisen, für die, die noch im Stadium der Erprobung sind und Erfahrungen sammeln oder gar jene, die sich in der Gründungsphase befinden und erst noch Biennalen werden möchten, offen ist, beschränkt sich die Ausstellung auf acht Orte mit Biennale-Erfahrung. Nun darf man sich diese Ausstellung nicht wie das Berliner Theatertreffen vorstellen, zu dem die besten Inszenierungen eingeladen und dann auch aufgeführt werden. Welch ein Ereignis wäre es, die, sagen wir, sechs besten Biennalen einer Saison an einem Ort nebeneinander zu vergleichen? Leider muss dies Wunschdenken bleiben, weil Biennalen ja nicht in einem Theaterraum mit Bühne stattfinden, sondern in von Stadt zu Stadt sehr unterschiedlichen Außen- und…

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