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Titel: 55. Biennale Venedig · von Susanne Boecker · S. 379 - 379
Titel: 55. Biennale Venedig , 2013

Bosnien und Herzegowina: Mladen Miljanovic –The Garden of Delights
Kommissare/Kuratoren: Sarita Vujkovic, Irfan Hošic.
Ort: Palazzo Malipiero, San Marco 3198

Vor zehn Jahren beteiligte sich Bosnien-Herzegowina zum ersten und letzten Mal an der Biennale Venedig. Jetzt ist das Land wieder mit dabei und will in Zukunft regelmäßig teilnehmen. Mit Mladen Miljanovic haben die Kuratoren einen der prominentesten Künstler der Nachkriegsgeneration ausgewählt, der sich intensiv mit der negativen Energie der jüngsten (Bürgerkriegs-)Vergangenheit seines Landes auseinandersetzt: „Ich benutze Kunst als Mittel, um die negativen Formen der Vergangenheit zu sublimieren. Performances, Installation, Bilder und Fotografien sind Medien, durch die Formen des sozialen Traumas neu definiert werden können.“

Miljanovics mehrteilige Installation „Garden of Delights“ dreht sich um die ungezügelten Wünsche der Menschen und um die persönlichen Wahrheiten unterhalb der kollektiven Absurdität einer Gleichzeitigkeit, wie sie in der Nach-Übergangs-Gesellschaft in Bosnien zu erleben ist. Mit der Wahl dieses Themas wendet sich Miljanovic bewusst gegen die vorherrschenden pathetischen oder mitleidigen Repräsentationen der bosnischen Gesellschaft in der Kunst.

Konzeptueller Ausgangspunkt des Projekts ist Hieronymus Boschs Triptychon „Garten der Lüste“. Miljanovic hat seine eigene, auf drei schwarze Granittafeln gravierte Version des um 1500 entstandenen Werks geschaffen. Die Motive dafür fand er auf modernen Grabsteinen in seiner Heimat, wo sich hyperrealistische Darstellungen großer Beliebtheit erfreuen. „Die Idee hinter diesem Projekt ist es, die Genüsse, Vergnügungen und Wünsche unserer Gesellschaft und unserer Zeit zu analysieren“, erklärt Miljanovic. „Dieses Werk ist keine Fiktion; es ist eine komplexe Komposition, die auf Umständen beruht und aus Fragmenten besteht, die in der Realität verankert sind.“…

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