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Ausstellungen: Köln · von Susanne Boecker · S. 314 - 315
Ausstellungen: Köln , 2005

Susanne Boecker
Daido Moriyama

Galerie Priska Pasquer, 28.10.2004 – 28.1.2005

Wer hat schon gewusst, dass Daido Moriyama, der „streunende Hund“ unter Japans Fotografen, immer mit zwei Kameras unterwegs war? Dass er nicht nur in Schwarz-Weiß fotografierte, sondern parallel auch in Farbe? Und dass manche von den in düsterem Schwarz-Weiß bekannten Motiven eigentlich Farbaufnahmen sind? Von den Farbfilmen hat Moriyama nur gelegentlich Abzüge hergestellt, so dass der Stellenwert der Farbe in seinem Œuvre bislang kaum bekannt war. Das hat sich nun geändert. Zum einen durch die unlängst erschienene vierbändige Publikation „Daido Moriyama – The Complete Works“, einem veritablen Monumentalwerk, das in chronologischer Reihenfolge fast 6000 Fotos aus knapp vier Jahrzehnten enthält, zwischen denen immer wieder Farbaufnahmen aufblitzen. Zum anderen durch eine Ausstellung in der Kölner Galerie Priska Pasquer – der weltweit ersten (!) Präsentation einer kleinen Auswahl von Farbabzügen.

In Deutschland ist Moriyamas Werk spätestens seit der Retrospektive im Museum Folkwang im Jahr 2000 einem größeren Publikum bekannt, 2003 zeigte die Pariser Fondation Cartier zudem eine weitere große Ausstellung des 1938 geborenen Japaners. Dass sich die Kölner Galerie-Ausstellung nun nicht nur auf die Farbaufnahmen konzentrierte, sondern auch einige der inzwischen äußerst raren Vintage Prints sowie Modern Prints schwarz-weißer Motive zeigte, war ein großer Pluspunkt – ging es doch weniger um die Entdeckung des Farbfotografen, als um die Erschließung eines komplexen Gesamtwerks in seinen verschiedenen Facetten. Der „streunende Hund“, Moriyamas wohl berühmtestes Motiv, das gewissermaßen zu seinem „Alter Ego“ wurde, befand sich übrigens nicht in der Auswahl.

„Meine fundamentale Erfahrung in der Fotografie war Andy Warhol“,…


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