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Titel: Herrschaften des Sammelns · von Heinz-Norbert Jocks · S. 154 - 160
Titel: Herrschaften des Sammelns , 2014

Dirk Luckow

Das Museum als letztes Zuhause der Kunst?

Dirk Luckow, 1958 in Hamburg geboren, Kunsthistoriker und Kurator, studierte Kunstgeschichte, Archäologie und Alte Geschichte in Berlin und wurde 1996 über Joseph Beuys promoviert. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Kunstsammlung NRW in Düsseldorf, am Solomon R. Guggenheim Museum in New York und beim Württembergischen Kunstverein in Stuttgart. Im Juli 2002 zum Direktor der Kunsthalle zu Kiel berufen, war Luckow damit auch geschäftsführender Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Kunstvereins. Seit dem 1. Oktober 2009 ist er Intendant der Deichtorhallen in Hamburg. Heinz-Norbert Jocks befragte ihn nach dem speziellen Modell des Hauses mit zwei Sammlern.

***

Heinz-Norbert Jocks: Was für Veränderungen haben sich im Laufe der letzten Jahre in der Beziehung zwischen privaten Sammlern und öffentlichen Museen ergeben?

Dirk Luckow: Anders als die klassischen, stärker im Hintergrund agierenden treten die Sammler zeitgenössischer Kunst für ihre Sammlungen heute selbst ein. Schon darüber ist ihre Bedeutung größer geworden. So gibt es in allen Metropolen inzwischen Privatmuseen zeitgenössischer Kunst. Vor 20 Jahren war das undenkbar. Vor allem in aufstrebenden Kunstszenen dieser Welt ist dies spürbar. In asiatischen und arabischen Ländern oder in der Türkei etwa überlässt der Staat das Feld der Kunst weitgehend privaten Initiativen. Auch hierzulande hat aus Überlebensgründen die Suche nach Allianzen zwischen öffentlichen Institutionen, Ausstellungshäusern und privaten Sammlungen zugenommen. Dafür sind die Deichtorhallen ein gutes Beispiel.

Welche Erfahrungen haben Sie bei Ihrer Zusammenarbeit mit Sammlern gemacht?

Vor allem positive. In ihren Sammlungen verarbeiten sie anderswo unerfüllbare Sehnsüchte. Mit ihrer Hilfe ist es oft möglich, einen Überblick über ganze Kunstströmungen ohne kostspielige…

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von Heinz-Norbert Jocks

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