Rivka Saker
Ich tue, was ich tue, für die junge Kunst in Israel
Rivka Saker, 1950 in Tel Aviv geboren, als Sammlerin vor allem auf israelische Kunst spezialisiert, arbeitet seit 1982 für Sotheby’s. Damals etablierte sie das erste Büro in Israel. 1994 wurde sie Generaldirektorin von Sotheby’s in Israel und Senior Director für Sotheby’s in Europa. Im Mai 2006 stieg sie zur Vorsitzenden von Sotheby’s in Israel auf. Sie ist in verschiedenen kulturellen Institutionen involviert, unter anderem in der CCA, dem Center for Contemporary Art, und seit 2003 auch in AIDA, der Association of Israel’s Decorative Arts, welche die Arbeit israelischer Künstler fördert. 2004 gründete sie „Artis“, eine unabhängige Non-Profit-Organisation, die ihre Aufgabe darin sieht, die zeitgenössische Kunstszene in Israel weltweit bekannt zu machen. Dabei dient die Webseite www.artiscontemporary.org als Informationsplattform für Kuratoren, Forscher und Kritiker. Neben vielen anderen Tätigkeiten ist R.S. zudem Mitglied des Israel Museum in Jerusalem und dort auch mitverantwortlich für den Ankauf von Werken. Heinz-Norbert Jocks traf sich mit der sowohl in New York als auch in Tel Aviv lebenden Sammlerin zum Gespräch in Tel Aviv.
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Heinz-Norbert Jocks: Aus was für einer Familie kommen Sie?
Rivka Saker: Ich gehöre zur zweiten Generation der Holocaust-Überlebenden. Meine Eltern, beide aus Polen, wo mein Vater Partisan und meine Mutter über Jahre auf der Flucht waren, lernten sich im Nachkriegsdeutschland kennen. Gegen Ende des Krieges lebten sie in Bergen-Belsen und danach bis 1949 in der amerikanischen Zone. Dann siedelten sie nach Israel über. Dort wuchs ich auf. Wenn auch nie im Leben Sammlerin,…