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Titel: Die heilige Macht der Sammler · von Heinz-Norbert Jocks · S. 100 - 115
Titel: Die heilige Macht der Sammler , 2011

Titel – II. Sammler
David Walsh

Der Sprung vom Glücksspiel zum subversiven Disneyland

David Walsh ist ein Mathematiker ohne akademischen Abschluss, der die Logik des Glückspiels nicht nur erforschte, sondern auch anwandte und damit nicht nur bei Pferderennen sein Glück machte. 1961 in Tasmanien geboren, wo er auch heute noch lebt, ist er einer der außergewöhnlichsten Sammler in Australien. Er ließ ein ungewöhnliches, besser spektakuläres Museum erbauen, das keinen Eintritt verlangt. MONA (Museum of Old and New Art), von dem Architekten Nona Katsalidis entworfen, versteht sich als eine Art Unmuseum, als „ein säkularisierter Tempel“ oder „ein subversives Disneyland“, in dem Dinge vereint sind, die etwas über die menschliche Existenz aussagen.„People fucking, people dying“, auf diesen Kurznenner bringt es David Walsh. Seine vor 20 Jahren begonnene Sammlung umfasst alte ebenso wie neue Kunst. Darunter: sieben ägyptische Mumien, zehn romanische Mosaike, tausende griechische Münzen. Neben der australischen Moderne, vertreten durch Sidney Nolan (1917-1992), Arthur Boyd (1920-1999) und Charles Blackman (1928), auch die internationale zeitgenössische Kunst. Aus England kommen Jake & Dinos Chapman, Mat Collishaw, Jenny Saville, Marc Quinn und Damien Hirst, aus dem übrigen Europa Wim Delvoye, Jannis Kounellis, Anselm Kiefer, Julius Popp, Pipilotti Rist, Erwin Wurm, Jan Fabre, Marina Abramović, aus Amerika Jean-Michel Basquiat, Gregory Barsamian, Stephen J Shanabrook, Jenny Holzer, Paul McCarthy und John Baldessari, aus Kolumbinen Fernando Botero, aus Mexiko Rafael Lozano-Hemmer, aus Japan Masao Okabe. Der so poetische wie humorvolle Blick, mit dem Walsh die Welt um sich erfasst, spiegelt sich auch in der Wahl der um ihn versammelten…


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von Heinz-Norbert Jocks

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