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Ausstellungen: Göttingen · von Thomas Wulffen · S. 309 - 309
Ausstellungen: Göttingen , 2006

Thomas Wulffen
Eigenheim, everything but the kitchen sink

»Gruppenausstellung zum Thema ‚Eigenheim’«
Kunstverein Göttingen, 23.4.2006 – 04.6.2006

Vielleicht ist es gar nicht notwendig ein Loblied auf die Peripherie anzustimmen, aber angesichts der Dominanz der großen Kunstvereine wie Frankfurt, Köln oder Düsseldorf und Hamburg scheint ein derartiges Lied durchaus notwendig. Denn die Bedingungen in der Peripherie sind durchaus verschieden zu denen, wie sie in den Zentren herrschen. Zu dieser Peripherie ist auch der Kunstverein Göttingen zu rechnen. Mit ungefähr 400 Mitgliedern gehört er zu den kleinen Kunstvereinen Deutschlands. Die geringe Zahl weist auf ein spezifisches Problem in der ‚Stadt, die Wissen schafft’, so das Stadtmotto, denn die Klassiker-Stadt tut sich schwer mit der unmittelbaren Gegenwart. Wer durch die Stadt geht, findet an vielen Fenstern ein Hinweisschild auf die ehemaligen Mitbürger, hießen sie nun Heinrich Heine, Freiherr vom Stein, Georg Christoph Lichtenberg, Carl Friedrich Gauß, Gottfried August Bürger. Dieser Hintergrund lässt denn auch einen konservativen Grundton aufscheinen. Und damit muss sich auch der neue Chef des Kunstvereins Göttingens, Bernd Milla, auseinander setzen. “Der vergleichsweise hohe Anteil junger (studentischer) Mitbürgerinnen und Mitbürger (fast 50 % der Bevölkerung ist jünger als 35 Jahre) setzt nicht nur ökonomisch, sondern auch kulturell ganz eigene Akzente, die sich in unterschiedlichen Bedürfnissen und Nachfragen ausdrücken.” ist auf der Internetseite der Stadt zu lesen. So muss Bernd Milla zwischen konservativem Grundton und neuen jungen Vereinsmitgliedern vermitteln, wenn er denn welche gewinnen kann. Die Ausstellung mit dem seltsamen Titel ‚Eigenheim, everything but the kitchen sink’ kann auch als ein…


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