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Gespräche mit Künstlern · von Alexander Braun · S. 236 - 247
Gespräche mit Künstlern , 2006

Alexander Braun
Schmutziger Minimalismus

Ein Gespräch mit Thomas Rentmeister anlässlich einer umfangreichen Werkschau im Museum am Ostwall Dortmund, 5.2. – 23.4.2006

Thomas Rentmeister, 1964 im westfälischen Reken geboren und Meisterschüler von Alfonso Hüppi an der Akademie Düsseldorf, hat seinen experimentellen Skulpturbegriff von hochglänzenden Polyester-Plastiken in den 1990ern in den letzten Jahren weiter entwickelt zu Installationen mit in der Bildhauerei untypischen Materialien, wie Nussnougat- oder Penatencreme, Tempo-Taschentüchern oder Kartoffelchips und Erdnussflips. Neben ernsthaften bildhauerischen Fragestellungen und ironischen Seitenblicken auf die Kunstgeschichte, erschließen diese Materialien aber stets auch eine inhaltliche Ebene, die auf die Atmosphäre eines bestimmten sozialen Milieus zielt. Anlass des im März 2006 geführten Gesprächs ist eine Werkschau des Künstlers in Dortmund und die Besprechung dieser Ausstellung in der Sendung Bilderstreit auf 3Sat vom 25. Februar 2006, die viele in der Kunstszene ob ihrer vehement und undifferenziert vorgetragenen Häme irritiert hat.

A. B.: Du hast nach Deiner großen – fast schon retrospektiv zu nennenden – Ausstellung im Museum Boijmans van Beuningen in Rotterdam 2005 zurzeit eine umfangreiche Ausstellung im Museum am Ostwall in Dortmund. Die Ausstellung ist unlängst Gegenstand eines Disputs in der Sendung »Bilderstreit« auf 3Sat gewesen. Beziehungsweise ist es dort gar nicht erst zu einem Disput gekommen, weil Carla Schulz-Hoffmann, Ursula Bode, Bazon Brock und Jean-Christophe Ammann sich durch die Bank zu einem Total-Verriss Deiner Ausstellung aufgeschwungen haben. Da ist zunächst nichts gegen einzuwenden – ganz im Gegenteil würde man sich solche eindeutigen Voten viel öfter wünschen –, wenn dieser Verriss nicht so überraschend hasserfüllt und unqualifiziert ausgefallen wäre. Brock glaubte…


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