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Titel: Kunst der Fiktion der Kunst · S. 182 - 189
Titel: Kunst der Fiktion der Kunst , 2010

A.C. Greenspan
Eine Rekonstruktion

„I don’t give a shit when the shit hits the fan.“
George Cup 1

“That which is intended for the eyes can’t be explained to the ears.“
Steve Elliott 2

Es gibt Künstler, die plötzlich aus dem Blickfeld der Kunstwelt geraten, obwohl sie für ihre Zeitgenossen von beispielhafter Bedeutung waren. Bei dem Künstler-Paar George Cup & Steve Elliott handelt es sich um solch einen Fall. Nur eine kleine Gruppe von Kunstsammlern und Freunden, zu denen ich mich zähle, hat in den letzten zwanzig Jahren die Erinnerung an sie bewahrt.

George Cup wurde 1986 für den vermeintlichen Mord an seinem Lebens- und Arbeitspartner Steve Elliott verurteilt und in einer New Yorker Justizvollzugsanstalt inhaftiert. Dies hatte die nahezu restlose „Ausradierung“ des Werkes dieser beiden Mitbegründer der amerikanischen Minimal Art zur Folge. Während der letzten Jahre glaubte niemand von uns, dass ihr Werk zweiundzwanzig Jahre nach diesem schwerwiegenden Justizirrtum noch eine späte Würdigung erfahren würde.

Es ist vor allem der Initiative des 2006 gegründeten George Cup Research Centers mit Sitz in New York und Hannover zu verdanken, dass die Arbeiten der beiden Künstler nun erstmals seit der letzten Ausstellung in der Sidney Janis Gallery in New York im Jahr 1985, in Deutschland zu sehen sind.

Dramatischer Weise verschlechterte sich der Gesundheitszustand von George Cup während der Ausstellungsvorbereitungen so stark, dass er im Juli 2008, zwei Monate vor der Eröffnung in Wolfsburg und nur knapp ein Jahr, nachdem er rehabilitiert aus der Haft entlassen wurde, im Alter von 78 Jahren verstarb.

Die Familie George Cups, der 1930 unter dem…


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