Ariane Müller / Hans-Christian Dany
Stirbt der Mensch als Künstler
(Teil 5)
Rund um die Ausstellung der deutschen Künstlerin Ines Cremer in der Galerie Eins in London ist es zu zwei mysteriösen Todesfällen gekommen. Ihr Berliner Galerist, Ole Borghaus und die Assistentin des Galeristen Eins, Anne Fecter, wurden kurz hintereinander erwürgt aufgefunden. Für die Kriminalkommissarin Hanna Forester eröffnet sich im Zuge der Recherche eine neue Welt. Ihre größte Frage aber bleibt, ob Eifersüchteleien, wie zwischen dem erfolglosen Künstler Lindsay Hudson, dem ambitionierten Junggaleristen Charles Handes und den anderen illustren Gästen des Abendessens, das dem ersten Mord vorausgegangen war, wirklich der Anlass zu zwei grausamen Morden sein können? Es scheint, als würde sie ihre wichtigsten Informationen aus den Kunstwerken von Ines Cremer beziehen. Doch letztlich sind das nur Bilder, Projektionen einer Künstlerin.?
Hanna schaltete den Videorekorder aus. Das Lied schwankte noch kurz in dem großen Büro. Eins war aufgestanden und ziellos einige Schritte in den Raum gegangen. Ein Flugzeug zog weit entfernt im Landeanflug hinter dem Fenster vorbei. Ein Hubschrauber flog über das Haus und kreuzte optisch die Bahn. Durch das Geräusch schreckte er aus seinen Gedanken hoch. Waren die Bilder in der Wohnung? fragte er. Sie hat sie doch mitgenommen. Sie hat da noch ganz ordentlich die Papiere ausgefüllt. Warten Sie, das sollte ich auch selbst finden können.
Er ging zu einem der Regale und nahm einen dunklen Ordner. Die Papiere, die er herauszog, waren in der obersten Klarsichtfolie.
Hannah nahm sie, ohne sie anzusehen und legte sie auf ihre Tasche.
Können Sie mir, antwortete Hanna…
