Sabine Kampmann
One for the money, two for the show
Die Ausstellung „Anonym – In the Future No One Will Be Famous” in der Schirn Kunsthalle Frankfurt, 31. Oktober 2006 – 14. Januar 2007
One for the money, two for the show“– so könnte frei nach einem Elvis-Songtext die Ausstellungspolitik der Schirn-Kunsthalle umschrieben werden: Nützt die eine populäre Ausstellung der finanziellen Konsolidierung das Hauses, dient die nächste dem Ausweis der Diskurshöhe. So stand im Winter 2006 der neue „Citroën C4 Picasso“ vor dem Haupteingang zur Ausstellung „Picasso und das Theater“ und trieb die Besucherzahlen in die Höhe. Daran vorbei, über eine zugige Außentreppe, gelangte man in die Ausstellung „Anonym – In the Future No One Will Be Famous” und wurde mit einer gehörigen Portion Selbstreflexion des Kunstbetriebs konfrontiert. Diese visuelle Inszenierung im Außenraum brachte Chance und Dilemma der Ausstellung „Anonym“ auf den Punkt: Sie formuliert Systemkritik an Künstlerkult und Autorschaftsfixierung aus dem Inneren des Systems heraus und befindet sich so auf einer Gratwanderung. Auf der einen Seite gebührt dem Ausstellungshaus ein großes Lob, sich einem derart komplexen Thema zu widmen, auf der anderen steht jedoch der Verdacht, dass diese Selbstreflexion vor allem der eigenen Image-Pflege dient.
Auch nach dem Ende der Laufzeit ist die Ausstellung „Anonym“ noch nicht vorbei. Denn sie beginnt nicht erst im Ausstellungsraum, sondern bereits in den Köpfen der potentiellen Besucherinnen und Besucher, sobald sie etwas über das Konzept der Ausstellung erfahren, – und dort bleibt sie auch. In der Presseerklärung etwa ist zu lesen, dass unter dem Titel „Anonym…