Fotografien werden Bilder.
Die Becher-Klasse
Städel Museum 27.04. – 13.08.2017
von Johannes Meinhardt
1976 wurde für Bernd Becher (der seine Frau Hilla Becher immer als gleichberechtigten Partner verstand) an der Düsseldorfer Kunstakademie eine Professur für Fotografie eingerichtet, die dieser bis 1996 innehatte. Die Tatsache, dass die erste Generation von Studentinnen und Studenten, die 1976 mit Höfer, Döhne, Hütte und Struth begann und mit dem Abschluss des Studiums von Gursky und Sasse, 1987/1988, endete, schon in den achtziger Jahren weit bekannt wurde und dass eine Reihe der wichtigsten internationalen Fotokünstler zu dieser ersten Generation gehörte, ist der Ausgangspunkt dieser Ausstellung – die etwa 200, teilweise riesige Exponate umfasst. Neun Künstler, die Teil dieser ersten Generation der Becherschüler waren, werden, neben einigen Arbeiten von Bernd und Hilla Becher, mit umfangreichen Konvoluten ihrer Fotos präsentiert: Volker Döhne, Andreas Gursky, Candida Höfer, Axel Hütte, Tata Ronkholz (die schon 1997 starb), Thomas Ruff, Jörg Sasse, Thomas Struth und Petra Wunderlich.
Ob es sinnvoll ist, von einer Becher-Schule zu sprechen – die auch unter dem Namen Düsseldorfer Fotoschule geführt wird –, ist ziemlich fraglich. Nicht fraglich jedoch ist, dass diese Künstler durchweg stark von den Bechers geprägt worden sind, was sich in den frühen Arbeiten von ihnen auch sehr deutlich zeigt. In diesem Sinne ist der Name Becher-Klasse sinnvoll; auch wenn die Mehrheit von ihnen sich sehr weit von ihren Anfängen im Umfeld der Bechers entfernt hat – nur Volker Döhne, Tata Ronkholz und Petra Wunderlich blieben dem Projekt der Bechers verpflichtet –, teilen sie doch alle…