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Ausstellungen: Wien · von Petra Noll-Hammerstiel · S. 292 - 295
Ausstellungen: Wien , 2017

Franz West

Artistclub
21er Haus 14.12.2016 – 23.04.2017
von Petra Noll-Hammerstiel

Vor 18 Jahren entwickelte der Künstler Franz West (gest. 2012) die Idee zu einem partizipativen Kunstprojekt, dem „Artistclub“. Nie in der geplanten Konzeption umgesetzt, dient die Idee nun posthum als Basis für eine von Harald Krejci, mittlerweile Ex-Chefkurator des 21er Hauses, realisierte interaktive, rauminstallative Ausstellung. Die in der großen Halle locker verteilten „Installations-Inseln“ bestehen aus multimedialen, kollaborativen Arbeiten von West und 36 internationalen KünstlerInnen, entstanden in vier Jahrzehnten.

Die Interaktion mit KünstlerInnen und damit die Infragestellung von Werkbegriff und Autorenschaft war grundlegend für Wests Kunstverständnis. Und dennoch bestimmen in dieser Präsentation seine Vorgehensweise, seine Themen, sein Humor die Kooperationen – mit Ausnahme der raumdominanten Arbeit von Heimo Zobernig, einem schwarzen, 9 Meter hohen Turm mit Spiegelvorhang und einer Bühne, Kunstwerk und gleichzeitig Spielort für kulturelle Aktionen, die Interdisziplinariät und stets neue Ideen-Inputs versprechen. Neben den KünstlerInnen sind auch das Museumspersonal und BesucherInnen aufgefordert, sich durch mentale und physische Interaktionen zu beteiligen, um zu neuem Kunstverständnis und Eigenkreativität zu gelangen.

Jeden Morgen wird z.B. auf einem bemalten Pappmaché-Objekt von West ein frisch gebratenes Spiegelei abgelegt – posthumer Beitrag und freches Statement der Künstlerin Sarah Lucas.

Gut die Hälfte der Installationen besteht aus den typisch Westschen Sitz- und Liegemöbeln, die die Auseinandersetzung mit der Grenze zwischen Kunst- und Gebrauchsobjekt provozieren sowie die Idee der Partizipation in Form von Philosophieren, Kommunizieren oder einfach nur Entspannen verkörpern. Aufgrund der Präsentationsdichte der Sitzmöbel würde das bei voller Ausnutzung der Angebote immense geistige und emotionale Turns abverlangen. Man kann…


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von Petra Noll-Hammerstiel

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