Lasalle College of the Arts, Singapur
Ausbildung für die Zukunft
von Stephanie Dieckvoss
Eine Annäherung an das LASALLE College of the Arts in Singapur wirft einen schnell und konkret in die Zukunft. Nicht nur, weil sich diese Kunsthochschule in einer der reichsten Städte der Welt befindet, sondern auch, weil sich die Architektur des 2008 erbauten McNally Campus mit seiner ultramodernen Architektur aus Glas und Stahl in eine internationale Architektursprache einordnet, in der Geschichte und Tradition auf den ersten Blick keinen Platz haben. Auch die Hochschule selbst betont in allen Werbebroschüren die Zukunftsorientiertheit der Schule, die die Studenten auf eine erfolgreiche Berufslaufbahn vorbereitet.
Der Tiger Südostasiens
Als Insel- und Stadtstaat (von ungefähr der Größe Hamburgs) ist Singapur heute eines der ökonomischen Zentren im südostasiatischen Raum, das auch im kulturellen Bereich große Ambitionen hat, in der Region eine Führungsrolle einzunehmen. Als ehemalige englische Kronkolonie hat Singapur, das erst seit dem frühen 19. Jahrhundert besiedelt wurde, eine viel kürzere Geschichte als umliegende Staaten wie Malaysia, die Philippinen oder Indonesien. Erst seit 1965 ist Singapur ein eigener Staat, der sich aus moderaten Anfängen zu einem der vier sogenannten asiatischen Tigerstaaten entwickelt hat.
In einem gesellschaftlichen und politischen Kontext, in dem Wohlstand, Erfolg und Technik eine große Rolle spielen, kann man sich vorstellen, dass die Künste keinen einfachen Stand haben. Davon merkt man jedoch auf den ersten Blick nichts. Pulsierend und dynamisch nimmt sich der Neubau der Kunsthochschule aus. Den Entwurf lieferte das ortsansässige Architekturbüro RSP Architects. Als lebendige Skulptur will das Gebäude verstanden werden, es macht die „Black…