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Ausstellungen: Wien · von Ursula Maria Probst · S. 345 - 345
Ausstellungen: Wien , 2005

Ursula Maria Probst
Funky Lessons

Auf der Flucht vor dem didaktischen Unbehagen
BAWAG Foundation, 17.12.2004 – 26.2.2005

Sowohl der Titel, als auch das Thema der Ausstellung „Funky Lessons“ beziehen sich auf Adrian Pipers einflussreiche Performance „Funk Lessons“ (1983), die in der Ausstellung in der BAWAG Foundation via Videoscreen zum Tanzen animiert. In der von Adrian Piper konzipierten Tanzlesson vor gemischtem Publikum werden nicht nur Begriffe wie Rassenidentität und Xenophobien durch die afro-amerikanische Musik- und Tanztradition analysiert, sondern auch der Körper in seiner Sprachlichkeit als provokanter Aufruf artikuliert. Schlagwörter wie „sexually expressive“ blinken rhythmisch im Video und wirken ironisch alarmierend. In „Funk Lessons“ wendet sich Adrian Piper jener konfrontativen Strategie zu, die den Affekt als Abwehr gegenüber explizit politischer Konzeptkunst thematisiert. Der Tanzunterricht fungiert hier als Mittel, um über Rassen-, Geschlechter- und Klassengrenzen hinweg zu kommunizieren, wie dies heute auch vom HipHop-Stil aufgegriffen wird. Die Erfahrungen, die durch das Tanzen entstehen, sind durchaus real.

Als Auslöser für das Projekt „Funky Lessons“ dient die Kritik an thematischen Ausstellungen, die Gefahr laufen in einer platten Illustration kuratorischer Ideen zu münden und den künstlerischen Selbsterfahrungsprozess zunehmend ausklammern. Wie sehr sich die Installationen und Videos im jeweiligen Ausstellungskontext transformieren, davon berichtet Kurator Jörg Heiser durch seine Erfahrungen mit den beteiligten KünstlerInnen wie John Baldessari, Monica Bonvicini, Andrea Fraser, Martin Gostner, Eva Grubinger, Erik van Lieshout, Aleksandra Mir, Tino Sehgal, Annika Ström, Barbara Visser, Franz West und fasst sie im Katalog zu anregenden Interviews zusammen. Wie Kunst durch einen Zufall entsteht, davon erzählt die Anekdote von John Baldessari, der…



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von Ursula Maria Probst

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