Heinz Mack
Warum an den Tod denken, wenn ich lebe
Ein Gespräch von Heinz-Norbert Jocks
Das Licht muss wie eine Erleuchtung in sein Leben getreten sein. Der 1931 im hessischen Lollar geborene Heinz Mack, heute im weisen Alter von 90 Jahren, Bildhauer, Maler und einer der ersten Vertreter der Land-art, hat sich bis heute damit auseinandergesetzt, wie es möglich ist, dem immateriellen Licht eine artifizielle Erscheinung zu geben. Er gehört zu den außergewöhnlichen Künstlern der Nachkriegszeit, die Geschichte geschrieben und via Experiment erfolgreich neue ästhetische Wege erkundigt haben. Unvergesslich sein „Sahara-Projekt“, wohl der Gipfel seines künstlerischen Abenteuertums.
Die gemeinsam mit Otto Piene 1957 in Düsseldorf gegründete, inzwischen legendäre Gruppe ZERO, der sich 1961 auch Günther Uecker anschloss, stand nicht nur für den Bruch mit der Tradition, sondern auch für das Überschreiten der Grenzen, auch der nationalen. Aus ZERO wurde sehr bald eine europäische Bewegung, die ideell mit der japanischen GUTAI Gruppe nicht nur sympathisierte, sondern zu ihr auch enge Kontakte knüpfte.
Zu seinem runden Geburtstag hat sein Kollege Tony Cragg Mack im Wuppertaler Skulpturenpark Waldfrieden eine komprimierte Überblicksausstellung mit besonderem Blick auf die selten gezeigten Steinskulpturen eingerichtet, verteilt auf den Park und allen drei Hallen, bestehend aus insgesamt 50 Werken, bis zum 2.Januar 2022. Sie offenbart den besonderen Umgang des Künstlers mit Stein, Metall, Holz, Gips, Sand, Glas und Keramik.
Heinz-Norbert Jocks: Als wir 2009 das große Gespräch auf Ibiza für das Buch „Das Ohr am Tatort“ führten, fiel mir angesichts der Skulpturen auf, wie sehr das Licht, das sich wie…