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Ausstellungen: Zürich · von Jochen Becker · S. 438 - 439
Ausstellungen: Zürich , 1996

Jochen Becker
!Hello World? Internet privat

»Ich & Du. Kommunikation und Neue Medien«
»Neukodierungen. Auswirkungen globaler Vernetzung«

Museum für Gestaltung Zürich

Nun ist auch Zürich connected: Bruchlos wurde im Museum für Gestaltung das hinlänglich eingeführte Themenpaket ‘Medien / Kunst` von Linz (Ars Electronica) und Karlsruhe (Mediale) bis Amsterdam (Doors of Perception) oder Luxemburg (Telepolis) übernommen. Die Ausstellungen ‘!Hello World? Internet privat` und ‘Ich & Du. Kommunikation und Neue Medien` sowie das zweitägige Symposium ‘Neukodierungen. Auswirkungen globaler Vernetzung` festivalisieren hierbei die Gewöhnung an eine industriell vorangetriebene Mediatisierung: So kann an Computerterminals das Browsen im Internet – abgesehen vom Eintrittspreis kostenfrei – ein- und ausgeübt werden, während KünstlerInnen einmal mehr besonders geeignet scheinen, mittels ‘interaktiver Computerinstallationen` und ‘Videoskulpturen` “Spielarten von Kommunikation darzustellen”. Um den Fachverstand von ExpertInnen hinzuzuziehen, wird noch ein Symposium beigefügt, bei dem gleichermaßen über affirmative Zukunftsvisionen und sozialräumliche Technikfolgen reflektiert wurde.

“Wir entscheiden über Konzepte.” Bernhard Serexhe, Ausstellungsmacher am Medienmuseum in Karlsruhe und zugleich Multimedia-Berater am Straßburger Europarat, markierte im Rahmen des Symposiums den kuratorischen Unterschied zwischen klassischer Ateliermalerei, welche erst nach Sichtung des fertigen Produkts in die Sammlung übernommen wird, und kostenintensiver Medienkunst, bei der sein Museum schon vorab über die Zuweisung von Produktionsmitteln zu entscheiden hat. Da die am Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien unterstützten Projekte Etats bis zu einer halben Millionen Mark erfordern, müssen hierüber zahlreiche Gremien, koproduzierende Institutionen und nicht zuletzt Industriesponsoren bestimmen. Der ökonomische Druck solcher Auftrags-Kunst, durch quasi-industrielle Herstellungsprozesse in Medienlabors und notwendige Kooperation mit Softwareingenieuren weiter befördert, hat noch vor Eintritt in den klassischen Kunstmarkt…



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