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Titel: Art & Pop & Crossover · von Paolo Bianchi · S. 227 - 234
Titel: Art & Pop & Crossover , 1996

Luigi Archetti
»Musik und Malerei: Es ist immer ein Changieren zwischen den Welten«

EIN GESPRÄCH VON PAOLO BIANCHI

»Ob beim Zeichnen oder beim Gitarrenspiel, es entsteht einfach irgend etwas. Das klingt total banal, aber das Kriterium der Musikalität als Empfindungsweise ist für mich sehr wichtig. Ich habe eine Serie Bilder geschaffen, bei denen ich versuche, zwei verschiedenfarbige Blätter zu einem Farbklang zusammenzubringen. Das hat für mich viel mit Musik zu tun. Ich arbeite damit, ob die beiden Farbtöne zusammenklingen oder nicht, ob eine Harmonie oder eine Disharmonie entsteht.«

Luigi Archetti

Wer als Gratwanderer zwischen den beiden Polen Musik und Malerei oszilliert, profitiert, wenn auch auf Kosten einer geradlinigen Karriere, gleich doppelt: Das Publikum weiß nämlich von vornherein, daß der verkrampfte und solitäre Maler, der an seinem Geniekult pinselt, schiefliegt, und weiß statt dessen das Kollektiv zu schätzen, in dem sich nicht alles auflöst, dafür aber dem einzelnem als Glied in der Kette ebenso Respekt gebürt wie der Band als Ganzes. Der Zürcher Maler und Gitarrist Luigi Archetti kann mit diesem seismischen Grabenbruch gut umgehen. Mehr noch: Vor allem als Musiker, für den es “die Band” im gewohnten Sinne nicht mehr gibt, sondern nur noch Einzelmusiker, die sich nicht länger in den alten Familien und Formationen bewegen, beschreitet Archetti neue Wege der kreativen Zusammenarbeit und der Selbstbestimmung im Künstlerdasein. “Archetti pendelt zwischen zwei Welten hin und her, und er ist zwischen Arbeitsbereichen genauso wie zwischen Intensitäten unterwegs. Er ist Wanderer zwischen den Lebensformen und den künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten”, schreibt der Kritiker und Schriftsteller Aurel Schmidt (in:…


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